Samstag, 28. März 2015

Tim O'Rourke - Ich sehe was, was niemand sieht





Verlag: Chicken House
Autor: Tim O'Rourke
Titel: Ich sehe was, was niemand sieht
Seiten: 327 Seiten
ISBN:
978-3551520746
ASIN:  B00QFJ7QC0

Sprache: Deutsch
Genre: Jugendthriller









Charley möchte nur ein ganz normales Mädchen sein, aber das ist ihr nicht vergönnt. Sie hat immer wieder Visionen, die sie Blitze nennt. In ihnen sieht sie einzelne Bilder von Morden, die an jungen Mädchen verübt werden. Außer ihrer Freundin Natalie hat ihr nie jemand geglaubt und jetzt ist auch Natalie tot. War es wirklich ein Unfall? Und dann gehen die Visionen wieder los und dieses mal kann Charley eindeutig beweisen, dass sie einen Mord miterlebt hat, denn sie kennt den Namen des Opfers. Durch Zufall lernt sie den jungen Polizisten Tom Henson kennen und erzählt ihm alles. Glaubt er ihr oder will sie er nur beschwichtigen? Können sie weitere Morde dank Charleys Hilfe verhindern, oder tun sie auch alles nur als Spinnerei ab? Gerät vielleicht auch Charley durch ihr Wissen in Gefahr?

Was für ein toller Jugendthriller. Charley ist mir sofort ans Herz gewachsen und ich konnte mich so gut in sie hinein versetzen. Von ihren Klassenkameraden wird sie ausgelacht und als Freak bezeichnet. Keiner möchte etwas mit ihr zu tun haben. Keiner außer Natalie. Und ausgerechnet sie stirbt und lässt Charley wieder alleine zurück. Eine Mutter hat sie nicht mehr und der Vater tut alles als Spinnerei ab und wird richtig wütend wenn Charley von ihren Blitzen erzählt. Dabei möchte sie doch nur, dass ihr Vater ihr endlich glaubt. Sehnt sich nach seinem Vertrauen. Doch er ist blind und taub und will davon nichts wissen. Und als wären diese Gedankenblitze nicht schon schlimm genug, leidet sie danach auch immer noch unter starken Kopfweh- und Migräneattacken. Sie hat mir so leid getan. Wie schlimm muss das sein, wenn man auch noch den einzigen Menschen verliert, der einem je geglaubt hat und diese Gabe einfach akzeptiert hat? Charley fühlt sich einsam und allein. Ich wollte sie immer nur in den Arm nehmen und sie trösten. Ihr sagen, dass ich ihr glaube.

Und dann trifft sie auf Tom. Sollte jetzt endlich alles gut werden? Ich habe so mit Charley gehofft. Mit ihr gebangt und ihre Ängste mit ihr geteilt. Das konnte ich nur, weil der Autor so einen lebendigen und bildhaften Schreibstil hat und seine Charaktere absolut authentisch wirken. Ich war wirklich sofort gefesselt und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Einzig der total klischeehafte Kollege von Tom, der Polizist Jackson, hat ein wenig meine Lesefreude getrübt. Er ist so vorhersehbar und immer nur der Idiot, der niemals anders agiert und immer gegen Tom und seine Meinung interveniert. Ihn hätte ich mir einfach etwas vielschichtiger gewünscht. Aber das Ende hat mich auch mit ihm versöhnt.

Ich vergebe für dieses Buch 4 von 5 Byrons und eine absolute Leseempfehlung. Den Autor werde ich mir merken und nach weiteren Büchern von ihm Ausschau halten.

© Beate Senft

Donnerstag, 26. März 2015

Noch 2 beendete Tücher - ja ich bin süchtig danach ;)

Half Granny Square - freie Anleitung aus dem Netz
gehäkelt mit Lady Dees Traumgarnen - Infinity Hochbausch ca. 150g LL pro 100g / 460m
NS: 5,5 - Größe: 150 x 70 plus Fransen

http://www.traumgarne.de/products/infinity-100-g/






Deichspielerei - freie Anleitung aus dem Netz
gehäkelt mit Lady Dees Traumgarnen - Regenbogen knapp 200g LL pro 200g / 760m
NS: 4,5 - Größe: 160 x 70 umrandet mit Mausezähnchen (Picots)





Ich habe schon wieder 2 neue Tücher und einen Schal angenadelt. Außerdem ein Amigurumi über das ich aber noch nichts verrate, weil es ein Geschenk werden soll.

Tim Pieper - Dunkle Havel





Verlag: emons
Autor: Tim Pieper
Titel: Dunkle Havel
Seiten: 177 Seiten
ISBN:
978-3954515073
ASIN:  B00QV8OSQ2 
Sprache: Deutsch
Genre: Krimi









Toni Sanftleben und seine Frau Sofie sind echte Globetrotter. Doch als sie schließlich Eltern werden, kehren sie nach Deutschland zurück um ihrem Sohn Aroon ein beständiges Leben zu bieten. Um sich einen schönen Abend zu machen, bringen die beiden den Einjährigen zu Oma und Opa und besuchen das Baumblütenfest. Total übernächtigt schläft Toni schließlich auf einer Wiese ein und als er aufwacht, ist nichts mehr so wie es war. Seine Frau ist verschwunden. 16 Jahre später weiß Toni, der mittlerweile bei der Polizei arbeitet, immer noch nicht was mit seiner Frau geschehen ist. Als er zu einem Mordfall gerufen wird, fällt er aus allen Wolken, als er bei dem Mordopfer ein altes Foto seiner Frau findet. Ist das endlich die heiße Spur, nach der er seit 16 Jahren sucht? Toni setzt alles daran um seine geliebte Sofie zu finden. 

Anders als bei "Mord unter den Linden" und "Mord im Tiergarten"  haben wir es bei "Dunkle Havel nicht mit einem historischer Krimi um Otto Sanftleben zu tun. Aber es geht um einem Nachfahren, der genauso interessant und sympathisch wie der allseits beliebte Otto ist. Dieser zeitgenössische Krimi ist genauso toll gelungen wie die historischen Krimis des Autors. 

Toni Sanftleben ist Polizist geworden um besser Nachforschungen zum Verschwinden seiner Frau betreiben zu können. Auch nach 16 Jahren sind sein Schmerz und seine Verzweiflung nicht weniger geworden. Nie hat er die Hoffnung aufgegeben, seine Frau zu finden. Trotz allem versucht er, seinem Sohn Aroon, ein guter Vater zu sein. Ich konnte mich sehr gut in Toni hineinversetzen und seine Verzweiflung spüren. Es gibt wohl nichts schlimmeres als einen geliebten Menschen zu verlieren und nicht zu wissen was aus ihm geworden ist. Lebt der Partner oder das Kind noch? Oder sind sie schon tot? Mit dieser Ungewissheit kann man keinen Abschluss finden, kaum ein neues Leben beginnen, denn die Hoffnung bleibt immer bestehen.

Tim Pieper hat es wieder geschafft, mich schon beim Prolog ganz tief in die Geschichte zu saugen, so dass es nicht nur ein Lesen des Buches war, sondern eher ein Miterleben. Ich fühlte mich mitten in der Geschichte und litt mit Toni, aber auch mit seinem Sohn. Der Kriminalfall ist sehr spannend und ich rätselte begeistert mit. Bis zum Ende war ich mir nicht sicher, wer der Mörder gewesen sein könnte. So macht ein Krimi richtig spaß. Es gab keine einzige langweilige Sekunde.

Außer dem großartigen, bildlichen und fesselndem Schreibstil sind auch die Charaktere eine große Stärke von Tim Pieper. Er schafft es, seine Figuren lebendig wirken zu lassen. Man fiebert mit ihnen, trauert, hasst, liebt und leidet. Einmal musste ich auch ganz heftig gegen die Tränen kämpfen. 

Schon lange hat mich ein Krimi nicht mehr so sehr bewegt. Darum vergebe ich 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Schade, dass ich das Buch jetzt schon beendet habe, aber bald wird es ein Wiedersehen mit Otto Sanftleben geben. Ich kann es kaum noch erwarten.

© Beate Senft                         





Sonntag, 22. März 2015

Lilian A. Darling und Rupert Dance - Blaue Feen & weiße Königinnen





Verlag: Amazon Media EU S.à r.l.
Autor: Lillian A. Darling & Rupert Dance
Titel: Blaue Feen & weiße Königinnen Die Essenz der Märchen
Seiten: 177 Seiten
ISBN: -
ASIN: B00U6C9GUC
Sprache: Deutsch
Genre: Märchen








2 Autoren haben sich zusammengefunden um unter Pseudonym ein Märchenbuch zu veröffentlichen. Wer jetzt denkt, dass es doch echt schon genug Märchenbücher gibt, und keins mehr gebraucht wird, der irrt sich total, denn dieses Märchenbuch ist anders. Darling und Dance haben sich bekannte und unbekanntere Märchen von Grimm, Andersen und Co ausgesucht und vollkommen neu interpretiert. Das ist wirklich unglaublich spannend und auch absolut gelungen. 


Besonders gut haben mir die Märchen in Gedichtform gefallen, die richtig frech waren und mir so manches Lächeln entlockt haben. Aber auch die anderen Märchen, in deren Überschrift man immer darauf hingewiesen wird, um welches Original es sich handelt sind sehr originell und einfach nur großartig. Da ist dann die böse Stiefmutter vielleicht doch nicht so böse und das gute Kind nicht wirklich gut. Ich hatte wirklich große Spaß, mit dieser Märchensammlung der anderen Art.


Am Anfang des Buches findet man noch eine Einführung zu dem Thema die Märchen im Wandel der Zeit. Das war sehr interessant und gut geschrieben. Auch der Schreibstil ist etwas ganz besonderes denn er setzt sich aus altmodischen und modernen Elementen zusammen, die sich perfekt ergänzen. Ja, das ist schwer vorstellbar, aber Darling und Dance ist das wirklich hervorragend gelungen.


Ich möchte euch dieses besondere Buch wirklich ans Herz legen, denn bisher kannte ich noch nichts vergleichbares um Schneewittchen, Blaubart und andere Märchen, das es mit "Blaue Feen & weiße Königinnen aufnehmen könnte. Darum vergebe ich auch 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute Lesempfehlung. Leider gibt es das Buch zur Zeit nur als Kindle-eBook. Ob weitere Formate geplant sind, kann ich nicht sagen. Drücken wir einfach mal die Daumen.


© Beate Senft                           



Donnerstag, 19. März 2015

Stefanie Grimm - Gaias Schatten 2 Der Fluch von Rhetlow





Verlag: TextLustVerlag
Autor: Stefanie Grimm
Titel: Gaias Schatten 2 Der Fluch von Rhetlow
Seiten: 72 Seiten
ISBN:
B00KTDLMNM
ASIN: 978-3943295771

Sprache: Deutsch
Genre: Mysterie







Christian von Rhetlow will den Gutshof seiner Vorfahren wieder aufbauen und Cousine Lisa hilft ihm dabei. Doch die Pläne stehen unter keinem guten Stern, immer wieder passieren Unfälle. Dann verändert sich auch noch Christians Charakter. Hat das Porträt seines Urgroßvaters etwas damit zu tun, das nun wieder über dem Kamin hängt? Im Dorf macht eine alte Frau seltsame Andeutungen. Als wenig später die Zigeunerin Marie ins Haus kommt und siebzig Jahre alte Briefe auftauchen, spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu. 

Zur Serie: Gaias Schatten hat vielerlei Gestalt und unterschiedliche Namen, doch erkennt man ihn immer an seinem roten halbmondförmigen Mal - Das Zeichen für die Lebenden, dass vergangene Schuld beglichen werden muss.

Der Fluch von Rhetlow ist der 2. Band von Gaias Schatten und er hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist unheimlich und man weiß nie so genau, ob da alles mit rechten Dingen zugeht oder ob die Ereignisse übernatürliche Ursachen haben. Das fand ich besonders spannend. Ist alles ein alter Fluch oder will hier nur jemand Rache? Einzig das Ende kam etwas zu schnell und wurde zu kurz behandelt. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht. 

Die Charaktere waren größtenteils sehr undurchsichtig. Genau das, was man für die Geschichte braucht. Mit Lisa habe ich mitgefiebert und sie ist auch die Einzige, die mir gleich sympathisch war. 

Ich vergebe für diese Kurzgeschichte 4 von 5 Byrons und empfehle die Reihe allen, die gerne Mysteriegeschichten lesen. Der 2. Band hat mir viel besser gefallen als der Erste und ich bin gespannt wie es weiter geht. 

Reihenfolge von Gaias Schatten:
1. Die Kinder von Lakeview - Heike Pauckner
2. Der Fluch von Rhetlow - Stefanie Grimm
3. Antyawar - Sabrina Zelezný
4. Umleitung - Anne-Catrin Jacob
5. Sati - Antje Backwinkel
6. Ebba unter den Bäumen - Miriam Rademacher
7. Nebel der Schuld - Michaela Schmidts
8. Die böse Erinnerung - Stephan Obermayr

© Beate Senft 


                    

Ulf Schiewe - Gold des Südens 1 Die Flucht






Verlag: Knaur
Autor: Ulf Schiewe
Titel: Gold des Südens 1 Die Flucht
Seiten: 48 Seiten
ISBN:
-
ASIN: B00RYBRSIA
Sprache: Deutsch
Genre: Historik







Gold des Südens ist eine 5-teilige eBook-Reihe, von der es die Gesamtausgabe auch als eBook und Print geben wird.


Als ich den ersten Teil der Reihe angeboten bekam, war ich sofort Feuer und Flamme, denn Piraten-, Schmuggler- und Abenteuergeschichten lese ich immer wieder mal gerne. Und der Name Ulf Schiewe ist auch ein Garant für gute historische Romane. Leider wusste ich da noch nichts von dieser bösen Leseflaute, die über mich hereinstürzen würde. Aber ich dachte, dass die 48 Seiten wohl keine große Herausforderung wäre und brauchte doch 3 Tage für die paar Seiten. Das lag aber nicht am Buch sondern an meiner fehlenden Konzentration. 


Die Geschichte fängt schon sehr gut an. Der junge Handelsherr Jan van Hagen kommt zurück nach Bremen um dort zu erfahren, dass sein Vater im sterben liegt und er in den Schuldenturm gesperrt werden soll, weil sein Vater das gesamte Vermögen verloren hat. Also flieht Jan mit seinem Schiff. Zur gleichen Zeit lernt der Leser die schöne und junge Dona Maria kennen, die mit ihrem Mann auf Hispaniola lebt. Der neue Gouverneur will den Schmuggel konsequent unterbinden und damit alle in den Ruin stürzen. Wie wird es wohl weitergehen?


Sehr interessant fand ich die Erzählung über Hispaniola und die damaligen Zustände. Davon hätte ich sehr gerne noch viel mehr gelesen. Dona Maria und ihr Mann, aber auch Jan van Hagen sind sehr sympathische Charaktere, über die ich sehr gerne noch viel lesen möchte. Da bleibt mir ja gar nichts anderes übrig, als mir die nächsten 4 Teile der Reihe auch zu besorgen. 


Der Schreibstil von Herrn Schiewe ist sehr lebendig und er schafft es sehr authentische Personen zu erschaffen, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und wo mich die Geschichte hinführen wird. 


Ich vergebe 5 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung für alle, die gerne historische Romane und auch Abenteuergeschichten lesen. Mal sehen, ob Jan zum Schmuggler oder Piraten werden wird. Die nächsten Teile werden es mir bestimmt verraten.


© Beate Senft                                

Samstag, 14. März 2015

Driemkätscher

Da das Wichtelpaket den Empfänger erreicht hat und ausgepackt wurde, kann ich jetzt auch ein Foto vom Driemkätscher posten. Aber ich habe festgestellt, dass ich viel lieber Tücher als Amigurumis häkle. Ich denke aber, dass ich zwischendurch immer mal welche häkeln werde. 

Die Anleitung von Babsie's Hook findet ihr hier:
http://de.dawanda.com/product/30411561-Haekelanleitung-Driemkaetscher 
 
Ich habe die Wolle von Catania benutzt und eine Häkelnadel Stärke 2,5





Josh Malerman - Bird Box





Verlag: penhaligon
Autor: Josh Malerman
Titel: Bird Box Schließe deine Augen
Seiten: 318 Seiten
ISBN:
978-3764531218 
ASIN: B00R6TYC8Y
Sprache: Deutsch
Genre: Fantasy








Gerade als Malorie erfährt dass sie schwanger ist, bricht ihre ganze gewohnte Welt zusammen.  Zuerst kommen nur vereinzelte Berichte aus Russland, die niemand wirklich ernst nimmt, aber dann kommt "es" immer näher und ist schließlich auch in Amerika angelangt. Es sollen Wesen sein, die dem Menschen den Verstand rauben und ihn sich töten lassen, wenn man sie ansieht. Aber bestätigen kann das niemand, denn die, die die Wesen gesehen haben, sind nicht mehr am Leben. Am Anfang trauen sich die Menschen noch aus ihren Häusern und versuchen nur auf den Boden zu schauen, aber bald sind die Straßen wie leer gefegt. Die Menschen verschanzen sich in ihren Häuser, hängen die Fenster mit Decken ab und schließen die Haustüre zu. Malorie beschließt, sich einer Gruppe Menschen anzuschließen, die gemeinsam in einem großen Haus wohnen und gemeinsam versuchen zu überleben. Kann sie hier ihr Baby zur Welt bringen? Wie kann ein Säugling in dieser Welt überleben?

Ob dieser Plot Sinn macht oder nicht, das ist Ansichtssache. Machen denn Zombieromane Sinn? Oder irgendwelche Monster, die mordend durch die Gegend rennen? Warum soll es dann nicht auch Wesen geben, die uns den Verstand rauben, wenn wir sie ansehen? Zumindest in einem Roman, sollte das doch gestattet sein. 

Ich war am Anfang skeptisch, aber nachdem ich ein paar Seiten gelesen hatte, hatte mich die Geschichte voll im Griff. Es geht nicht nur um das Überleben der Menschheit, sondern auch das Überleben in der Gruppe. Was passiert, wenn man so lange auf einem Fleck zusammengepfercht ist. Wie wirkt es sich aus, wenn man nur noch mit Augenbinde das Haus verlassen kann? Schafft man es  auch Blind nach Lebensmitteln zu suchen? Kann ein Säugling in so einer Welt überleben?

Ich finde, der Autor hat seine Idee wirklich gut ausgearbeitet und die Figur der Malorie ist ihm sehr gut gelungen. Der Leser nimmt an ihrer Entwicklung teil, verfolgt wie sie von einer unglücklichen und nicht besonders lebensfähigen jungen Frau zu einer starken Person wird, die sich überwiegend auf sich selbst verlässt. 

Die Mitbewohner sind nur schemenhaft erarbeitet. Tom ist ein sympathischer Charakter, der nie aufgibt und für alles eine Lösung sucht. Die anderen Personen bleiben ziemlich austauschbar bis auf die Psychos natürlich, falls es in diesem Buch welche gibt. ;-)

Auf mich hatte der Roman eine sehr bedrückende Wirkung. Wie fühlt man sich, wenn man im Freien steht mit verbundenen Augen und spürt, dass etwas um einen herum schleicht? Wie schafft man es, da nicht die Augenbinde herunterzureißen um der Gefahr ins Gesicht zu sehen? Für mich wäre das wohl schlimmer als eine Zombieapokalypse, denn da kann man immer noch ins Freie und nach Essen und allem suchen, was man so braucht. Das ist in diesem Buch nicht möglich. Wie soll man denn wieder nach Hause finden, wenn man keinen Blick riskieren darf? 

Was Malorie durchmacht ist einfach unglaublich und ich habe mit ihr gelitten und gehofft. Darum vergebe ich für dieses spannende Buch 4 von 5 Byrons und empfehle es jedem, der sich gerne mal auf etwas anderes einlassen mag. Mich hat das Buch jedenfalls gut unterhalten und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich darüber nachdenke. Und das macht ja schließlich ein gutes Buch aus: Dass wir darüber nachdenken.

© Beate Senft                       



Montag, 9. März 2015

Shane Hegarty - Darkmouth Der Legendenjäger





Verlag: Oetinger
Autor: Shane Hegarty
Titel: Darkmouth der Legendenjäger
Seiten: 366 Seiten
ISBN:
978-3789137259
ASIN:
B00PK2D6YK

Sprache: Deutsch
Genre: Jugendfantasy
Altersempfehlung: ab 10 Jahren







Früher erschienen die Legenden überall auf der Welt, aber heute tauchen sie nur noch in Darkmouth auf. Warum das so ist, weiß niemand. Alle Legendjäger konnten sich neue Berufe suchen, bis auf Finn und seinen Vater. Finn wird bald 13 Jahre alt und es ist Zeit, dass er endlich seine Ausbildung abschließt um ein vollwertiger Legendenjäger zu werden. Ob er das will oder nicht, interessiert keinen. Die Bewohner des Städtchens Darkmouth sind nicht gerade gut auf die Familie zu sprechen, denn sie vermuten, dass die Legendenjäger selbst daran schuld sind, dass das Städtchen immer wieder angegriffen wird. Und dann öffnen sich plötzlich überall Tore und spucken Unmengen von Monstern aus. Finn muss zeigen was er gelernt hat, oder er und die Stadt werden untergehen.

Als erstes ist mir bei dem Buch das Cover mit dem giftgrünen Bild aufgefallen. Man kann es ja auch kaum übersehen. Aber ich wollte unbedingt wissen, was für eine Geschichte dahinter steckt. Ich meine: Monster, Legenden, Kampf, Legendjäger, das hört sich alles so spannend an, dass ich mich auch als "Erwachsene" davon angesprochen fühlte. Und ich muss gestehen, dass mich das Buch begeistert hat. 

Gut, vieles war für mich vorhersehbar, aber ich gehöre ja auch nicht zur Zielgruppe und denke, dass Kinder und Jugendliche einiges ganz anders sehen, als Leute in meinem Alter. Aber auch wenn ich schon vieles geahnt hatte, hat das der Spannung keinen Abbruch getan.

Finn ist ein sehr sympathischer Junge, der es mit seinem perfekten Vater Hugo alles andere als leicht hat. Sich mit den Taten des Vaters zu messen ist praktisch unmöglich und so hat Finn immer wieder das Gefühl zu versagen. Dazu kommt noch, dass er viel lieber etwas anderes machen würde und es nicht fair findet, dass sein ganzes Leben nur aus Training und Lernen besteht. 

Hugo ist ein Legendenjäger wir aus dem Bilderbuch. Alles gelingt ihm und er macht scheinbar niemals Fehler. Er ist etwas enttäuscht von Finn, versucht aber, sich das nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Finns Mama ist Zahnärztin und sehr nett. Sie versucht Verständnis für ihre "Männer" aufzubringen und auch schon mal zwischen ihnen zu vermitteln.

Finn hat keine Freunde.  Wer will schon seine Kinder da spielen lassen, wo ständig irgendwelche Monster auftauchen? Außerdem hat Finn ja auch überhaupt keine Zeit Freundschaften zu schließen. Der junge Mann hat mir oft leid getan. 

Der Schreibstil ist sehr flüssig und einfach gehalten und man fliegt geradezu durch die Seiten. Die Schrift hat eine sehr angenehme Größe, so dass sich auch jüngere Leser nicht gleich überfordert fühlen. Es gibt sehr viele schwarz/weiß-Illustrationen im Buch, die mir sehr gut gefallen haben. 

Hier stimmt wirklich alles und darum vergebe ich für dieses tolle Jugendbuch 5 von 5 Byrons und freue mich schon auf den 2. Teil, der hoffentlich schon bald erscheinen wird.

© Beate Senft


Mittwoch, 4. März 2015

Neuer Suchtstoff

Warum habe ich nur geschaut.......
Ich habe einen ganz tollen Onlineshop gefunden.

http://www.traumgarne.de/

Und natürlich hat mich gleich die Sucht gepackt






Sind die Garne nicht der absolute Hammer? Die beiden C2C-Tücher waren auch von diesem Garn. Und ich habe schon wieder 2 neue Tücher angenadelt. Eins aus Blaue Lagune und eins aus Infinity. Aber das gibt dann ein neuer Post.

Sonntag, 1. März 2015

Daniel Illger - Skargat Der Pfad des schwarzen Lichts





Verlag: Hobbit-Presse/Klett-Cotta
Autor: Daniel Illger
Titel: Skargat Der Pfad des schwarzen Lichts
Seiten: 568 Seiten
ISBN:
978-3608946420
ASIN: B00T7U731I

Sprache: Deutsch
Genre: Fantasy-Horror








Was ist Gerechtigkeit? Ein Traum für Kinder und Narren.
Der Krieger weiß, dass das Blut von unschuldigen an jedem Schwert klebt.
Der Dichter weiß, dass die Treue nur in seinen Liedern siegt.
Der Gelehrte weiß, dass die Wahrheit der Lüge dient.
Der Herrscher weiß, dass die Satten sich an den Hungrigen mästen. 
Ja, Gerechtigkeit ist ein Traum für Kinder und Narren.
Doch sagt mir: Wo wären wir ohne diesen Traum?
(Seite 103 Talbides, Von gestürzten Thronen)


Mykar kommt ausgerechnet im Jahr der bösen Ernte auf die Welt und da er auch noch mit den Füßen zuerst geboren wird, halten ihn die Bewohner des Dorfes für ein Skargat-Kind. Bei uns würde man ihn ein Teufelskind nennen. Er ist ein Außenseiter. Niemand mag ihn, alle behandeln ihn wie Dreck und als seine Brüder auf die Welt kommen, da ist er 8 Jahre alt, darf er nicht mal mehr das Haus betreten und lebt in der Scheune. Als die Kinder des Dorfes ihn mal wieder bedrängen, kommt ihm Cay zu Hilfe und wird Mykars Held, denn er behandelt ihn gut und ist ihm ein echter Freund. Als Jahre später Cays Freundin getötet wird, halten die Dorfbewohner natürlich Mykar für den Mörder, erschlagen ihn und vergraben ihn im Wald. Aber Mykar ist nicht tot. Als Cay Jahre später verhaftet wird, weil er einen Adligen umgebracht haben soll, will Mykar ihn unbedingt retten, so wie Cay damals ihn gerettet hat. Er macht sich auf den Weg zur Perle, wo das Gefängnis liegt,  und lernt unterwegs den versoffenen adligen Justinius und seine Dienerin Scara kennen. Die Beiden beschließen Mykar zu helfen. In der Perle angekommen, trifft Mykar auf Vanice, die sich ihrem Kampf anschließt. Können sie Cay vor dem Scheiterhaufen retten? Oder steckt viel mehr dahinter, als die kleine Gruppe auch nur ahnen kann? 

Ich hatte das tolle Cover des Buches gesehen und es landete sofort auf meiner Wunschliste. Als ich dann sah, dass es bei Lovelybooks eine Leserunde zu dem Buch geben sollte, hatte ich mich sofort beworben und meine Glücksfee war mir sogar hold. Sobald das Buch bei mir angekommen war, stürzte ich mich darauf und war von der ersten Seite an gefesselt. Was das Buch für mich besonders interessant machte, war die Vermischung von Fantasy und Horror. Das gibt es so gut wie nie und hat total meinen Geschmack getroffen. 

Die Geschichte ist teilweise sehr düster und bedrückend, doch als dann Justinius und Scara, die etwas anders ist als andere, ;-) dazukommen, erhält es eine gewisse Leichtigkeit durch die teilweise absurden und witzigen Dialoge der Beiden. Kleines Beispiel gefällig? 

Ist mein Lieblingsdialog  Achtung Spoiler:

Justinius hatte sich ein Pferd gekauft und Scara hatte Angst, dass ihr geliebter Esel Schlappi dann vielleicht nicht mehr gebraucht wird. Das Pferd ist ein Kutasier und es entspinnt sich folgender Dialog:
Scara möchte, dass Schlappi den Wagen zieht und wenn sein ganzer Lohn sein soll, dass er neben einer Kuh im Stall stehen soll. 
Justinius fragt darauf, von welcher Kuh Scara denn spricht.
Scara (spitz): "Du sitzt darauf, falls es dir entgangen sein sollte."
Justinius (finster): "Das ist ein Kutasier Scara. Eines der edelsten Pferde, die es gibt."
Scara (überlegen): "Sag ich doch: Kuh-tasia. Die Frage ist natürlich: Heißt die Kuh Tasia oder gehören die Kühe den Tasiern?"
Justinius (wutentbrannt): "Das Pferd heißt Rhalana. Und Kutasi ist ein Land. Es liegt weit im Süden und damit natürlich jenseits des Horizonts einer verblödeten Schnepfe wie dir."
Scara (nüchtern): "Das muss aber ein komisches Land sein, wenn sie dort nicht zwischen Kühen und Pferden unterscheiden können."
Justinius (gefährlich): Scara...!
Scara (nachdenklich): "Wobei ich zugeben muss, dass ich deine neue Kuh auf den ersten Blick auch für ein Pferd gehalten hätte."
Justinius (tobend): SCARAAAA!!! (Seite 469)

Spoiler Ende

Ich liebe diese Dialoge und musste oft herzhaft lachen. Sie nahmen dem Buch den Schwermut und teilweise die Bedrückung. 
Justinius ist am Anfang nur schwer zu durchschauen. Aber je mehr man von ihm erfährt, ums mehr merkt man, dass unter seiner rauen Schale ein sehr weicher Kern sitzt. Aus Scara wird man nicht ganz schlau. Einerseits wirkt sie ziemlich verrückt, aber trotzdem scheint sie oft zu wissen um was es geht und was von Nöten ist um die Sache gut zu überstehen. Sie bleibt auch bis zum Schluss ein Geheimnis, das sich hoffentlich in Band 2 aufklären wird.
Mykar ist ganz klar von Anfang an der Sympathieträger, aber er entwickelt sich im Laufe der Geschichte immer weiter. So wie eigentlich alle Charaktere. Und Vanice ist eine geheimnisvolle Dame, die am Anfang sehr viele Rätsel aufgibt, die ich aber schnell lieb gewann. Ich finde diese Charaktere alle sehr authentisch und für mich wurden sie beim lesen richtig gute Freunde, mit denen ich ins Abenteuer zog.

Was mir noch sehr gut an dem Buch gefallen hat ist, dass viele Dinge nicht so sind wie sie scheinen. Es gibt sehr viele Fragen und Geheimnisse, die sich erst nach und nach dem Leser offenbaren. Das macht das Buch unglaublich spannend. Ich bin so verrückt nach dieser Geschichte, dass ich teilweise versuchte mit Migräne weiterzulesen, weil ich es nicht ertragen konnte, eine Pause zu machen. Das sagt wohl alles. Oder?

Bei dem Buch gibt es auch nicht diese typische Einteilung in gut und böse. Jeder hat seine Facetten und ein guter Kerl kann ganz schnell einmal in eine Situation kommen, wo er das Falsche, das Böse tut. Das war sehr faszinierend und gab der Geschichte etwas besonderes. Es gab auch einige eklige Stellen, die aber total gut geschrieben waren. Hach ihr merkt schon, ich bin wirklich nur am Schwärmen und kann einfach nichts negatives finden, außer vielleicht, dass ich jetzt auf den 2. Teil warten muss. Das wird schon ziemlich hart für mich werden.

Ich vergebe für dieses tolle Buch, das mich so wundervoll unterhalten hat 5 von 5 Byrons, den Favoritenstatus und eine absolute Lesempfehlung für alle, die düstere Fantasy mit Horrorelementen mögen. Für mich ist es jetzt schon eins der Lesehighlights des Jahres und ich frage mich, was das noch toppen soll. Bitte Herr Illger, beeilen sie sich mit dem Schreiben, denn ich kann es kaum noch erwarten zu erfahren, wie es mit meinen Freunden weiter geht. Was muss das Buch auch gerade an so einer spannenden Stelle enden?

© Beate Senft