Montag, 27. Oktober 2014

Robert Pleyer - Der Satan schläft nie Mein Leben bei den Zwölf Stämmen [Beate]



Robert Pleyer erzählt in seinem Buch von seinem Leben bei der Sekte der Zwölf Stämme. 20 Jahre lang lebte er nach den Regeln der christlichen Gemeinschaft und schaltete sein Gehirn ab.  Er erzählt von seiner Suche nach einer Lebensgemeinschaft, die seinen Vorstellungen entspricht. Als Hippie fühlt er sich wohl, aber das alles geht ihm nicht tief genug. Bei einem Konzert trifft er auf Leute der Zwölf Stämme und folgt ihrer Einladung. Er ist begeistert, denn genau so hatte er sich sein Leben vorgestellt. Schon kurze Zeit später lässt er sich taufen und erkennt, dass auch hier nicht alles eitel Sonnenschein ist, denn vielen was so harmonisch wirkte, ist erzwungen.

Er macht sich alle Regeln zu eigen, steigt in der Hierarchie der Sekte auf und findet eine Frau, mit der er den Rest seines Lebens verbringen möchte. Aber er kommt nicht so wirklich damit klar, dass er schon die kleinsten Kinder züchtigen soll, denn das ist ein wichtiger Punkt der Gemeinschaft. Wer sein Kind liebt, züchtigt es mit der Rute. Und das von klein auf und das bei den kleinsten Verfehlungen. Ich war entsetzt zu lesen, was diese Menschen ihren Kindern antun. Und das im Namen der Liebe.

Wer neu in die Gemeinschaft kommt, wird einer Art Gehirnwäsche unterzogen, wer darin geboren wird, hat keine Möglichkeit sich zu einem selbständig denkenden Menschen zu entwickeln. So ging es auch Roberts Frau. Irgendwann schaffte Robert zusammen mit seinen Kindern den Absprung, wollte sie nicht mehr länger quälen und ein leben in "Freiheit" führen. Seine Frau, die in die Sekte geboren war, schaffte den Absprung nicht. Umso schöner finde ich es, dass Robert eine neue Partnerin außerhalb der Sekte gefunden hat.

Auch werden Frauen  dort eher wie Sklaven gehalten und müssen ihren Männern aufs Wort gehorchen. Ich war teilweise vom Gelesenen wirklich geschockt und habe große Hochachtung vor Robert Pleyer, denn er hat erkannt was falsch läuft und hat entsprechend gehandelt, auch wenn es ihm heute manchmal noch schwer fällt, sich in der "normalen" Welt zurechtzufinden. Ein bewegender Bericht, der hoffentlich viele Menschen zum nachdenken bringt.

Ich vergebe für dieses sehr interessante, aber auch tief bewegende Buch 5 von 5 Byrons und eine absolute Leseempfehlung an alle, die sich für das Thema Sekten interessieren. Leuten, die vorhaben einer Sekte beizutreten kann ich nur raten: "Bitte informiert euch vorher sehr gut und wenn von euch verlangt wird, eure Familien zu verlassen und alles was ihr besitzt der Gemeinschaft zu vermachen, dann lasst die Finger davon. Ich hoffe, das Buch kann so manchen wach rütteln. 

© Beate Senft                                   

Adam Millard - The Dead 1 Todeszellen [Beate]




Da das Geld bei Shane Bridge und seiner Familie knapp ist, versucht er einen Schnapsladen zu überfallen und wird erwischt. Er wird ins Hochsicherheitsgefängnis zu den schweren Jungs gesteckt und hat großes Glück mit seinem Zellengenossen Billy Toombs, der ihm ein guter Freund und Beschützer wird. Shane hat seine Zeit fast abgesessen, als ein neuer Gefangener in ihren Zellenblock gebracht wird, der sich mehr als seltsam verhält. Und dann fällt er plötzlich, mitten in der Kantine einen Wärter an und verbeißt sich in ihn. Der Neuling wird erschossen, aber leider fühlt sich der Wärter nach dem Biss alles andere als wohl und verspürt plötzlich einen unbändigen Hunger nach Fleisch….

Ein abgeschlossenes Gebäude, eingesperrte Menschen, gehässige Wärter und dazu noch eine Horde Kreaturen, die hungrig auf Menschenfleisch sind. Das musste ja ein superspannendes Buch werden. Und so war es auch. Durch einen dummen Zufall kann sich dieses Virus sehr schnell und ungehindert ausbreiten und jeder kämpft um sein Leben.

Shane und Billy waren mir sofort sehr sympathisch und ich hoffte, zitterte und betete mit ihnen. Es gab aber auch Charaktere, denen ich einen sehr grausamen Tod wünschte. Es ist wirklich richtig spannend, wenn die Menschen durch dieses große Gefängnis irren, das einem Labyrinth gleicht und dabei versuchen einen Weg nach draußen zu finden, was praktisch unmöglich ist, und dazu noch hoffen müssen auf keine Zombies zu treffen.

Ich meine, das ist ein Hochsicherheitsgefängnis. Da kommt normaler weise keiner raus. Und dann gibt es noch Menschen da drin, die trotz der Bedrohung den anderen Gefangenen das Leben zur Hölle machen müssen. Ich hätte das Buch wohl auch ohne die Zombies sehr spannend gefunden.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und man muss schon einiges aushalten können, denn es fliegen jede Menge Därme und Körperteile durch die Gegend. Langeweile kam bei mir gar keine auf. Das Dumme ist, dass „Dead End Todeszellen“ der erste Teil einer Trilogie ist und ich jetzt so lange warten muss, bis ich endlich erfahre wie es weiter geht. Da wird wohl noch so einiges auf uns zu kommen.

Ich vergebe für dieses Buch 5 von 5 Byrons und freue mich schon sehr auf Teil 2. Alle die es blutig und brutal mögen, werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Empfindsame Seelchen, sollten besser die Finger von dem Buch lassen. Ich fand es jedenfalls richtig klasse und bin total gespannt was sich der Autor noch so alles hat einfallen lassen.

Vielen Dank, dass ich das Buch vorab lesen durfte. Das eBook erscheint am 05.11.14 und das Print Mitte Dezember, also noch vor Weihnachten ;-)

© Beate Senft