Sonntag, 3. August 2014

Philip Teir - Winterkrieg [Beate]


Der Soziologe Max Paul und seine Frau Katriina sind schon sehr lange verheiratet und haben 2 erwachsene Kinder. Die ältere Tochter Helen hat früh geheiratet und selbst schon 2 Kinder. Was ihre Eltern nicht wissen ist, dass sie mir ihrem Leben nicht besonders glücklich ist. Eva, selbst schon 29 lässt sich immer noch treiben. Sie löste ihre Verlobung auf um in London Kunst zu studieren und weiß immer noch nicht wo das Leben sie hinführen soll. Auf jeden Fall aber mal weg von zu Hause und der alles bestimmenden und bis ins Kleinste planende Mutter Katriina. Die Ehe von Max und Katriina rutscht immer mehr in die Krise. Katriina zerbricht fast an ihrem belanglosen Leben und Max sucht immer neue Bestätigung und doziert bei jeder sich bietenden Gelegenheit und muss sich ständig selbst darstellen. Schließlich ist es  ein Hamster, der die Ehe endgültig zum Scheitern bringt.

Als ich den Klappentext des Buches las erwartete ich eine Geschichte wie "Die Freundin meines Sohnes" oder "Nur eine Ohrfeige" die mich beide sehr faszinierten und mich in ihren Bann schlugen. Bekommen habe ich eine sehr zähe und langweilige Sozialstudie, die mich kaum begeistern konnte. Sehr viele finnische Begriffe und Örtlichkeiten erschwerten das Lesen zusätzlich. Max, der sich ständig selbst profilieren muss, ging mir so auf den Wecker, dass ich ihm gerne langsam und genüsslich den Hals umgedreht hätte. So ein unsympathischer Mensch.

Überhaupt empfand ich die Charaktere als sehr blass und nichtssagend. Ich konnte mich nicht mit ihnen identifizieren und außer meinen Hass auf Max hatte ich keinerlei Gefühle gegenüber den Protagonisten. Die Dialoge wirken teilweise sehr hölzern. Als Max dann auch noch eine Affäre beginnt, war ich mit meiner Geduld so ziemlich am Ende. Katriina ist eine Frau die nie glücklich oder zufrieden ist. Ständig mäkelt sie an ihren Töchtern herum und versucht ihnen ihr Leben minutiös vorzuschreiben. Eine schreckliche Person.

Ich kann es hier auch nicht darauf schieben, dass es wohl das falsche Buch zur falschen Zeit gewesen sein könnte. Nein, das Buch und ich sind einfach nicht kompatibel. Der Schreibstil ist so trocken rübergekommen, dass ich Angst hatte, es staubt beim Lesen. Darum kann ich beim besten Willen nur 2 von 5 Byrons vergeben. Natürlich wird das Buch auch seine Fans haben, ich gehöre aber nicht dazu. Wozu ihr gehört, musst ihr selbst herausfinden. Aber sagt dann nicht, ich hätte euch nicht gewarnt. :P

© Beate Senft