Sonntag, 6. Juli 2014

Thomas Thiemeyer - Valhalla [Beate]



Hannah Peters wird von dem Millionär und Sammler Archäologischer Artefakte Stromberg nach Spitzbergen geschickt um eine möglicherweise unter dem Eis eingeschlossene Stadt zu untersuchen. Glücklich ist sie nicht über diesen Auftrag, denn ihr Gefährte John soll in Angkor Wat bleiben, wo sie zusammen Ausgrabungen geleitet hatten. Aber dann siegt doch die Neugier und sie macht sich auf den Weg in die Stadt in Eis und Schnee. Dort trifft sie sich mit dem Team, das dort bereits stationiert ist und sie finden tatsächlich diese uralte Stadt. Nur leider wissen sie nicht, dass vor ihnen die Nazis ein Labor in der Stadt aufgebaut hatten um einen Biologischen Kampfstoff herzustellen. Doch dabei ging etwas schrecklich schief. Werden sie das Tor zur Büchse der Pandora öffnen?

Ich bin ein großer Fan der Jugendbücher von Thomas Thiemeyer. Ein paar seiner Bücher für Erwachsene hatte ich auch schon gelesen und nach der Lektüre von "Valhalla" weiß ich jetzt auch wieder, warum ich irgendwann damit aufgehört hatte. Der Schreibtstil des Autors ist wirklich gut und flüssig zu lesen, doch trotzdem brauchte ich ziemlich lange für die 512 Seiten. Und das lag eindeutig an der Handlung.

Achtung, kann Spoiler enthalten:

Hannah ist eine sehr taffe Frau und auch ihren Freund John mag ich sehr gerne, aber was ich überhaupt nicht leiden kann sind ständige Klischees und erzwungene Happy Ends. Mal ehrlich: Geht es euch nicht auch auf die Nerven, wenn eine ganze Gruppe von Menschen stirbt und ausgerechnet der Hauptcharakter überlebt das Inferno? Mich macht das richtig wütend. Klar baut sich die weitere Handlung auf das Überleben der Person auf, aber das hätte man auch anders schreiben können. 

Ich bin leider kein Mediziner um sagen zu können ob die Erklärung für das Überleben schlüssig oder an den Haaren herbei gezogen ist, aber das ist mir im Moment auch ziemlich egal. Ich fand sie idiotisch. Und auch dieser in so vielen Büchern vorkommende "Böse" der zum Ende hin alles überdenkt und sein Leben opfert um die, die er die ganze Zeit gejagt hat zu retten, löst bei mir nur noch Brechreiz aus. Ich bin es einfach Leid, das immer und immer wieder vor die Nase gesetzt zu bekommen. 

Ansonsten war die Handlung recht spannend, wenn nicht immer diese doofen Klischees gewesen wären. Klar, gibt es kaum noch etwas neues in der Buchszene, aber trotzdem kann man doch seine Leser mit originellen Charakteren oder nicht vermuteten Wendungen überraschen. Das fehlte mir hier komplett. Ich konnte nach ca. 100 Seiten schon sagen, wie das Buch enden wird. Und ich hatte in allem Recht.

Ich finde das sehr schade, denn der Autor schreibt wirklich gut, aber leider ist es irgendwo immer das Selbe. Darum kann ich für "Valhalla" leider nicht mehr als 3 Byrons vergeben. "Valhalla" ist der dritte Band um Hannah Peters, kann aber gut alleine gelesen werden. Ich denke mal, dass es noch mindestens einen weiteren Band geben wird, aber ich werde ihn nicht lesen. Ich bin mir aber sicher, dass viele Freunde von Wissenschaftsthrillern begeistert von dem Buch sein werden. Mein Geschmack war es nicht unbedingt und ohne den tollen Schreibstil hätte es wohl wesentlich schlechter abgeschnitten. 

© Beate Senft