Mittwoch, 26. März 2014

Robin Sloan - Die seltsame Buchhandlung des Mr. Penumbra


Clay Jannon liebt seinen Job als Webdesigner, doch als er arbeitslos wird,  kann er nicht besonders wählerisch sein und landet in der Nachtschicht in der Buchhandlung von Mr. Penumbra. Dort gibt es aber kaum Bücher die zum Verkauf stehen, sondern viele alte Folianten im Rückwärtigen Teil der Buchhandlung, die von ziemlich seltsamen Menschen ausgeliehen werden. Doch ein Blick in diese Bücher lässt ihn noch mehr zweifeln, denn dort stehen keine Worte oder Sätze sondern nur Buchstabenketten ohne Sinn und Verstand. Was hat das alles zu bedeuten? Als er per Computer versucht nachzuvollziehen, wer welches Buch wann ausgeliehen hat, macht er eine sehr seltsame Entdeckung...

Wahrscheinlich waren meine Erwartungen in dieses Buch zu hoch, denn nach dem mehrmaligen Genuss des Buches "Buchland" von Markus Walther, war ich ja doch recht verwöhnt, was Bücher über Bücher betrifft. Mir war klar, dass "Buchland" absolut einzigartig ist, einmal abgesehen vom Nachfolger, der noch irgendwann erscheinen wird, aber was ich hier in diesem Buch geboten bekam hat nicht das geringste mit der Liebe zu Büchern zu tun.

In dem Buch geht es um ein Geheimnis, um eine Schriftart, sehr viel um Computer, um Google und um skurrile Charaktere. Die Charaktere fand ich ziemlich gut. Besonders Kat, die bei Google arbeitet, Mat der ein Mitbewohner von Clay ist, oder Clays alter Freund Neel aus Kindertagen, die die Liebe zu dem Buch "Drachenland-Chroniken" zueinander gebracht hat. Natürlich auch Mr. Penumbra, der seltsame alte Mann, dem die Buchhandlung gehört. Das war es dann aber auch schon.

Wenn  die  "Kunden" der Buchhandlung nicht gerade ein Geheimnis in den Büchern gesucht hätten, hätte das Ganze auch in einem Supermarkt stattfinden können. Die einzigen Bücher die hier eine etwas größere Rollen spielen, ist diese Trilogie von Jugendbüchern, die Clay und Neel so oft verschlungen haben. Ansonsten geht es um das Programmieren von Computern oder was diese alles leisten können. Irgendwo ist es eher eine Lobpreisung auf Google. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. 

Es gibt in diesem Roman keinerlei Poesie, keine Philosophie, keine Liebe zum gedruckten Wort.  Keine Geschichte, die einem ans Herz geht. Ich bin ziemlich enttäuscht, darum vergebe ich 2 von 5 Punkten für die Charaktere und werde mir jetzt meine Ausgabe von "Buchland" schnappen und mich zum Träumen in mein Lesezimmer verkriechen.

© Beate Senft