Montag, 10. März 2014

V.M. Giambanco - 13 Tage



In Seattle geschieht ein grauenvoller Mord. Der Anwalt James Sinclair, seine Frau und die beiden Söhne werden getötet. Detektive Alice Madison, die erst seit kurzer Zeit bei der Mordkommission ist, bekommt den Fall zugeteilt. Ihr zur Seite steht der erfahrene Ermittler Seargent Brown, der ihr ein wenig unter die Arme greifen soll. Am Tatort finden sie nicht nur die 4 Leichen sondern auch "13 Tage" in den Türrahmen geritzt. Was passiert in 13 Tagen? Warum musste der Anwalt und seine ganze Familie sterben? Und was hat das alles mit einem 25 Jahre zurückliegendem Fall zu tun, bei dem 3 Jungs verschwanden, aber nur 2 zurückkehrten?

Ich freute mich sehr auf diesen Thriller, da mich Geheimnisse aus der Vergangenheit immer sehr fesseln. Auch fand ich die Ermittlerin Alice Madison sehr sympathisch. Trotzdem konnte mich dieses Buch nicht wirklich fesseln. Ich kann noch nicht mal sagen, an was es lag, denn der Plot was spannend, die Rückblenden sehr aufschlussreich und der Killer intelligent. Trotzdem quälte ich mich mehr oder weniger durch das Buch. Es gab Kapitel da lief es etwas besser und dann hätte ich das Buch am Liebsten wieder abgebrochen.

Den Schreibstil fand ich sehr langatmig. Es kam keine wirkliche Spannung auf und das ganze Buch wirkt sehr einfach gestrickt, was die Sprache betrifft. Ein paar Dinge fand ich sehr interessant, wie zum Beispiel die Tötungsmaschinen. Von einem Thriller hatte ich mir wesentlich mehr erwartet und so kann ich nur 3 von 5 Byrons vergeben und euch bitten, es selbst mit dem Buch zu versuchen. Es scheint wohl an mir zu liegen, denn "13 Tage" hat sehr viele gute Bewertungen bekommen. Wahrscheinlich war es mal wieder der falsche Zeitpunkt für das Buch und mich. Aber das kann ich jetzt leider nicht mehr ändern. 

© Beate Senft                      


Stefan Bachmann - Die Seltsamen


Die Stadt Bath existiert nicht mehr. Sie wurde komplett zerstört, als sich ein Portal zwischen unserer Welt und der Feenwelt öffnete. Viele der Wesen gingen durch das Portal und konnten nie wieder zurück, als es plötzlich wieder verschwand. Die Wesen wurden von der Regierung geknechtet, mussten in den Fabriken arbeiten und wurden und in New Bath zusammenpfercht. Dort lebt auch der junge Bartholomew mit seiner Schwester Hettie und ihrer Mama. Er und Hettie sind Mischlingswesen und somit der Abschaum vom Abschaum. Sie gehören zu keiner Gruppe und müssen versteckt werden, denn wenn man sie auf der Straße erwischt, können sie einfach aufgehängt werden. Aber sie machen das Beste daraus bis plötzlich Mischlingskinder verschwinden und Tod und vollkommen hohl im Fluss gefunden werden. Als Bathy in seinem geheimen Versteck auf dem Dachboden aus dem Fenster schaut, sieht er eine wunderschöne Frau in einem pflaumenblauen Kleid am Haus gegenüber. Da wo sein Freund wohnt. Der kommt auch aus dem Haus, redet mit der Frau  und plötzlich sind sie und der Junge in einem Meer aus schwarzen Federn verschwunden.....

Ich hatte großes Glück schon vorher über die Aktion "der schwarzen Federn" zu stolpern. Da erfuhr man schon sehr viel über die Vorgeschichte zum Buch. Das war sehr interessant und spannend und wir durften die ganze Zeit mit rätseln.  Das machte natürlich richtig neugierig auf das Buch und ich habe am Ende sogar eins der begehrten Leserundenexemplare ergattert. Ihr könnt euch sicherlich vorstellen, wie sehr ich mich gefreut hatte.

Beim Lesen wurde mir sehr schnell klar, dass dieser Autor ein Genie sein muss, denn er hat das Buch als 16-jähriger geschrieben. Was für eine Leistung. Bei "Die Seltsamen" handelt es sich um einen Steampunkroman vom Feinsten. Es gibt Aufziehtiere, Roboter, total verpestete Luft von den Fabriken, mechanische Kutschen und alles was das Herz begehrt. Ich war sehr schnell in der Geschichte um Barthy und Hettie gefangen. Was mir besonders gefiel, war, dass der Autor uns einen Spiegel vorhält. Sehr gut überträgt er das Thema Rassismus auf die Feenwelt. Vieles davon kam mir sehr bekannt vor. Die Angst vor dem Unbekannten, die schrecklichen Vorurteile und der Hass auf Wesen die anders sind. Unsere Geschichte zeigt uns deutlich, dass wir kein bisschen besser sind.

Stefan Bachmann hat einen wundervollen und bildhaften Schreibstil, so dass ich mich mitten im Geschehen fühlte. Die Geschichte flog geradezu an mir vorbei und viel zu schnell war das Buch ausgelesen und es endete auch noch mit einem ganz fiesen Cliffhanger, da es noch eine Fortsetzung geben wird. Zum Glück, denn so ganz konnte ich die Geschichte noch nicht los lassen. Der Abschied von einigen Charateren fiel mir sehr schwer und ich freue mich auf ein Wiedersehen.

Ich vergebe für diesen tollen und phantasievollen Roman 5 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung für alle, die jetzt neugierig wurden. Lest das Buch, es ist wie eine Reise in eine fremde Welt und ihr werdet gar nicht mehr nach Hause zurück wollen. 

© Beate Senft