Donnerstag, 13. Februar 2014

Rudi Jagusch - Amen


Roman Winter genannt Nero ist ein ziemlich brutaler Typ. Das hat auch schon Kriminalkommissar Martin Landgräf gemerkt, denn der Irre wollte eine Bombe im Kölner Fußballstation hochgehen lassen. Bei der Verfolgung erlitt Landgräf einen Herzinfarkt und ist mittlerweile krank geschrieben. Dummerweise befindet er sich ausgerechnet dann im Kölner Dom als Nero auf die Idee kommt, diesen in die Luft sprengen zu wollen. Er verlangt 50 Millionen Euro und einen Learjet der ihn nach Kuba bringt. Um klarzumachen wie ernst er es meint, erzählt er Landgräf, dass er seine Tochter lebendig begraben hat und es nur noch eine Frage der Zeit wäre, bis sie erstickt. Außerdem hat er noch andere Bomben in Köln verteilt. Martin Landgräf soll jetzt den Vermittler spielen und er setzt alles daran, die Situation unter Kontrolle zu bringen ohne dass Menschen sterben müssen. Und dann geht eine der Bomben hoch.....

"Amen" ist der erste Thriller des Krimiautors Rudi Jagusch. Ich kannte noch kein Buch von ihm, aber der Klappentext sprach mich direkt an und versprach eine spannende Lektüre. So ganz mein Fall war es dann aber doch nicht, aber das hat nur etwas mit meinem ganz persönlichen Geschmack zu tun.

Die Geschichte spielt überwiegend im Kölner Dom. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Rückblende, in der man erfuhr, wie Roman Winter seine Frau kennen lernte. Ansonsten wurde in dem Buch unheimlich viel verhandelt und geredet. Dadurch erfuhr man auch sehr viel über die Charaktere, was ich wieder sehr positiv fand. Nero ist ein total durchgeknallter und sehr brutaler Typ, der auch nicht davor zurück schreckt, seine Frau zu verprügeln. Landgräf war am Anfang ein schrecklicher Jammerlappen, aber im Laufe der Handlung wandelte sich sein Charakter grundlegend.

Das Buch liest sich leicht und flüssig und ich war in kürzester Zeit am Ende der 385 Seiten angelangt. Aber so richtig gepackt hat mich die Geschichte leider nicht. Da das aber wirklich nur an meinem persönlichen Geschmack liegt vergebe ich trotzdem 3 von 5 Punkten. Handwerklich ist der Thriller wirklich gut, aber ich empfand ihn als etwas langweilig. Also kommt jetzt das, was ich fast immer am Ende schreibe: Bitte bildet euch eine eigene Meinung, denn die Geschmäcker sind verschieden.

© Beate Senft


dodinsky - Im Garten der Gedanken


Im Garten der Gedanken" ist ein Büchlein das uns daran erinnern soll, wie viel wir doch wert sind und dass wir etwas ganz
besonderes sind.

Die Sprüche sind wirklich schön und machen manches mal auch nachdenklich.
Dieser Spruch gefiel mir am Besten:
"Es gibt einen Ort namens Glück, der nur eine Armlänge von deinen Ängsten entfernt ist und sich ein paar Schritte jenseits deiner Bedenken befindet.
Auf dem Weg dorthin muss man manchmal den Pfad des Mutes bis zur Niemals-aufgeben-Straße gehen, um schließlich auf das Feld der Träume zu gelangen". (Zitat aus "Im Garten der Gedanken")


Abgerundet wird das Ganze von wunderschönen Bildern der Illustratorin Amanda Cass. Sie sind in Pastelltönen gehalten und verleiten zum Träumen.


Das Büchlein ist ein sehr schönes Geschenk für Menschen, die ein wenig Trost und Bestärkung brauchen. Ich vergebe 4 von 5 Byrons.

 
© Beate Senft

Happy Birthday Betty



Liebe Betty,

ich wünsche dir alles Liebe und Gute zu deinem Geburtstag. Genieße den Tag und lass dich mal so richtig verwöhnen. ♥

Knuddel und Knutsch
Beate

Annelie Wendeberg - Teufelsgrinsen


Dr. Anton Kronberg arbeitet Ende des 19. Jahrhunderts als angesehener Arzt für Infektionskrankheiten am Guy's Hospitel in London. Was niemand weiß: Anton heißt eigentlich Anna und da Frauen weder Medizin studieren noch als Arzt praktizieren dürfen verwandelte sie sich eben in einen Mann. Als sie zu einem Toten gerufen wird, der wahrscheinlich an der Cholera gestorben ist, trifft sie auf Sherlock Holmes. Die Beiden sind sich vom Charakter her sehr ähnlich und gemeinsam kommen sie einem schrecklichen Verbrechen auf die Spur.

Was für ein tolles Debüt der Autorin Annelie Wendeberg. Ich bin total begeistert. Gerade habe ich das Buch geschlossen und würde am Liebsten sofort eine Fortsetzung lesen. Der Autorin ist es perfekt gelungen die Umstände dieser Zeit einzufangen. Ich fühlte mich wirklich ins 19. Jahrhundert nach London versetzt. Ich spürte das Kopfsteinpflaster unter meinen Füßen, litt unter dem entsetzlichen Gestank, wich den stehlenden und bettelnden Kindergruppen aus, sah die grenzenlose Armut auf der einen und den maßlose Reichtum auf der anderen Seite. 

Der Schreibstil ist der Zeit perfekt angepasst und flüssig. Angepasst ist der Hauptcharakter allerdings gar nicht. Anna / Anton hat ihren / seinen eigenen Kopf und tut nur das was sie / er möchte. Am Tag arbeitet Anton als angesehener Bakteriologe und in der Nacht versorgt Anna als vermeintliche Krankenschwester die Ärmsten der Armen. Die Figur der Anna, ich bleib jetzt mal bei der weiblichen Form, war mir sofort sehr sympathisch. Sie lässt sich nichts gefallen und steht immer ihren Mann. Eine absolut ungewöhnliche Frau für diese Zeit.

Sherlock Holmes wird hier sehr introvertiert dargestellt, aber ich mochte ihn sofort. Ich fand es auch sehr interessant wie weit die Forschung damals war und was für Möglichkeiten Ärzte hatten. Die Beschreibung der Krankenhäuser war in erster Linie sehr erschreckend. Der Plot ist sehr gut durchdacht und stimmig. Das Buch ist wirklich ein wahrer Genuss und darum vergebe ich 5 von 5 Punkten, den Favoritenstatus und eine Leseempfehlung an alle, die Lesen können. Hoffentlich bekommen wir noch viele Geschichten von Anna / Anton Kronberg zu lesen. Ich kann den 2. Teil kaum erwarten. Beeilen sie sich bitte mit dem Schreiben Frau Wendeberg. 

© Beate Senft