Samstag, 19. April 2014

Kim Thúy - Der Geschmack der Sehnsucht






Das junge Mädchen Mán wird während des vietnamesischen Bürgerkrieges von Mutter zu Mutter gereicht, bis sie schließlich bei ihrer Mama landet. Diese ist sehr gut zu ihr und bringt ihr die Geheimnisse des Kochens bei, um einen späteren Ehemann glücklich machen zu können. Als Mán im heiratsfähigen Alter ist, arrangiert sie eine Ehe mit einem wesentlich älteren Mann, der in Montreal eine Suppenküche unterhält. Mán lebt dort sehr isoliert, pendelt immer nur zwischen Küche und Schlafzimmer, das sie von der Küche aus über eine Wendeltreppe erreichen kann. In ihrer Ehe gibt es keine Liebe und so lebt die junge Frau vor sich hin. Die einzige Freude in ihrem Leben ist das Kochen. Und dann lernt sie Julie kennen, die wieder Lachen und Freude in Máns Leben bringt...

Dieses kleine Büchlein hat es in sich. Auf nur 143 Seiten erzählt die Autorin eine Geschichte voller Gefühl, voller Gerüche und Rezepte. Eine Geschichte die geprägt ist von der Liebe zum Kochen, von der Liebe zu den unterschiedlichsten Gewürzen.  Und eine Geschichte die uns zeigt, dass es im Leben nie zu spät ist sein Glück zu finden.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr poetisch und nicht immer einfach zu lesen. Auch die Zeitsprünge machen es nicht leicht immer der Handlung zu folgen. Man muss sich wirklich auf dieses Buch konzentrieren und kann es nicht mal eben so schnell zwischendurch lesen. Aber wer sich die Zeit nimmt, der wird mit einer ungewöhnlichen Geschichte belohnt. Allerdings fand ich die Story manchmal auch regelrecht zerhackt und sprunghaft, so dass ich so manches mal den roten Faden verlor.

Ich denke ich vergebe für dieses Buch 4 von 5 Byrons, denn ich empfand es schon als anstrengend zu lesen und verstand nicht immer worauf die Autorin hinaus wollte. Andererseits fand ich die Sprache einfach zauberhaft. "Der Geschmack der Sehnsucht" ist auf jeden Fall ein Buch über das man sich selbst eine Meinung bilden sollte.

Ich schenke dir
Das Leben, das ich nicht lebte
Den Traum, von dem ich nur träumen konnte
Eine Seele, die ich leer ließ
In den weißen Nächten des Wartens

Zu dir trage ich als Geschenk
Das Gedicht, das ich nicht schrieb
Den Schmerz, zu dem ich strebe
Die Farbe der Wolke, die ich nicht kannte
Die Sehnsüchte des Schweigens
(Viet Phuong, Cua da mo Seite 17)

© Beate Senft                                      

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