Dienstag, 26. November 2013

Thomas Williams - Weird Trip



Wie viele von euch wissen mag ich Horrorkurzgeschichten sehr gerne. Am Liebsten als Nachttischlektüre. Als mir „Weird Trip“ angeboten wurde freute ich mich sehr, denn so langsam gehen mir die Kurzgeschichten aus. Ohne große Erwartungen ging ich an das Buch heran, da ich von dem Autor noch nichts kannte und……. es hat richtig Spaß gemacht. Jede Geschichte ist anders, jede zeigt eine andere Form des Horrors auf. Aus der ursprünglich geplanten Geschichte am Abend, wurde 2 Nachmittage, denn ich wollte das Bücherlein gar nicht mehr aus der Hand legen. Hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich es auf einen Rutsch gelesen. Kommen wir zu den einzelnen Geschichten:



„Die Mitternachtstür“ heißt die erste Geschichte und sie handelt von einem Mann der verzweifelt seine Frau zurück möchte, das ist aber gar nicht so einfach, denn sie verschwand durch eine Tür ins Nichts. Bei dieser Geschichte war ich ein klein wenig enttäuscht, denn sie hätte Potenzial für einen Roman gehabt. Für mich wurde sie dann richtig interessant, als sie zu Ende war. Das wäre wirklich Stoff für ein ganzes Buch gewesen. Aber wer weiß. Vielleicht überlegt es sich ja der Autor und schreibt einen Roman davon ;o)



Danach kommt „Ein Tag wie jeder andere“. Der Reporter eines Schundblattes wird zu einem alten Mann geschickt, der jede Nacht etwas sehr seltsames beobachtet. Die Geschichte hatte es echt in sich und hat mir unglaublich gut gefallen. Ich darf nur nicht zu viel verraten, sonst nehme ich euch die Spannung.



Die nächste Geschichte heißt „Nur für ihn“ und ist meine absolute Lieblingsgeschichte. Sie handelt von einem Mann der sich in eine Sängerin verliebt hat und ihre gemeinsame Zukunft plant. Ob sie will oder nicht. Die Story fand ich so richtig schön böse und sie hat mir großen Spaß gemacht. Einfach klasse.



Weiter geht es mit „Eine Abkürzung.“ Das ist auch eine wirklich fiese kleine Story. Sarah muss jeden Abend nach der Arbeit an einem Bettler vorbei, der eine Gasse versperrt. Sie ist wütend auf ihn, denn die Gasse wäre eine Abkürzung für sie, aber sie hat Angst vor dem Mann und geht deshalb den langen Weg. Bis sie schließlich irgendwann die Schnauze voll hat. Nach dieser Geschichte sollte man vielleicht keine Abkürzungen mehr nehmen. ;o)



„Duelo del monstruo“ hat mich richtig überrascht. Auf der Erde tauchen immer wieder riesige Ungeheuer auf und manche Menschen haben nichts anderes im Sinn als ihr Geld auf die Kämpfe zwischen 2 Monstern zu verwetten.  Eduardo ist einer davon. Sein ganzes Leben besteht nur aus einer einzigen großen Wette und er kann überhaupt nie genug davon bekommen. Wirklich fies und gut. Ich fand die Geschichte echt klasse.



Auch sehr schön fand ich „Zu seinem eigenen Besten.“ Ein Mann war mit dem Auto unterwegs. Irgendwann erwacht er und liegt in einem Keller. Er wurde eingesperrt und hat absolut keine Ahnung warum und von wem. Aber er erfährt es schneller als ihm lieb ist. Richtig schön böse und blutig und ganz anders als gedacht.



„Gestohlener Fluch“ fand ich ein wenig schwächer. Aber trotzdem hat die Geschichte Spaß gemacht. Katja bringt immer wieder gestohlene Gegenstände zu ihrem Hehler, aber der hat nicht wirklich lange Freude an dem Schmuckstück, das sie ihm an diesem Abend vorbei bringt. Kurz, knackig und blutig.



Die vorletzte Geschichte heißt „Black Cadillac“ und handelt von Phil. Er ist begeisterter Sammler von Dingen, die früher bekannten Serienmördern gehörten. Doch dann beginnt er plötzlich tote Menschen zu sehen. Hat mir auch großen Spaß gemacht.



Den Abschluss macht die Story „Der letzte Luchador.“ Die Geschichte hat mich richtig traurig gemacht. Der Wrestler und Schauspieler Captain Inferno hat durch einen dummen Fehler alles verloren. Seine Familie, sein Haus, seine Arbeit und seine Freunde. Alle hassen ihn, doch dann kann er beweisen was wirklich in ihm steckt. Ich fand diesen Menschen einfach nur traurig. Niemand verzieh ihm, alle hackten immer nur auf ihm herum. Er war sehr einsam. Ich bin froh, die Geschichte nicht abends vor dem Einschlafen gelesen zu haben, denn sie ging mir noch den ganzen Tag im Kopf herum.



Eins haben alle Geschichten gemeinsam. Sie sind in einem lockeren und flüssigen Schreibstil gehalten und es macht wirklich Spaß sie zu lesen. Sie Seiten flogen geradezu an mir vorbei. Und trotzdem bleiben mir alle Geschichten im Gedächtnis. Darum vergebe ich 4 von 5 Byrons und werde die Augen nach weiteren Büchern des Autors Thomas Williams offen halten.



© Beate Senft