Mittwoch, 14. August 2013

Leila Rasheed- - Rückkehr nach Somerton Court

Lord Westlake kehrt im Jahre 1912 mit seinen Töchtern Ada und Georgiana aus Indien auf ihr englisches Anwesen Somerton Court zurück. Es hat scheinbar einen kleinen Skandal um den Lord gegeben. Um so verwunderter sind alle, als er nicht nur mit seinen Töchtern, sondern auch noch mit seiner neuen Ehefrau und deren Kindern zurückkommt. Da sein Neffe, der während seiner Abwesenheit das Gut verwalten sollte, sehr viel Geld verloren hatte, soll Ada nun eine gute Partie machen um das Anwesen zu retten. Doch die hat einen ganz anderen Traum, denn sie möchte in Oxford studieren. Ob sie sich ihren Traum erfüllen kann? Oder muss sie doch eher den Wunsch ihres Vaters nach einer guten Heirat erfüllen?

Ich bin sehr froh, dass ich das Buch für eine Leserunde bei LovelyBooks gewonnen habe, denn gekauft hätte ich es mir mit Sicherheit nicht. Aber dann wäre mir ein richtig schönes Sommerbuch entgangen. Es ist jetzt zwar nicht besonders literarisch wertvoll, aber es liest sich sehr flüssig und schnell und hat mich hervorragend unterhalten. Und das ist ja das Wichtigste. Manche der Personen haben mich sogar mit einen gut ausgearbeiteten Charakter überrascht.

Irgendwie hat in der Geschichte jeder ein dunkles Geheimnis, die auch nach und nach fast alle ans Licht kommen. Doch leider ist "Rückkehr nach Somerton Court" nur der erste Teil einer Reihe und so werden leider nicht alle Fragen beantwortet. Es werden auch sehr interessante Themen angesprochen. Zum Beispiel wie mit Homosexualität zu der Zeit umgegangen wurde, oder die Stellung der Frau in der Gesellschaft, die Situation in Indien unter britischer Regierung. Das war alles sehr spannend zu lesen. Besonders die Aussagen zu intelligenten Frauen entlockten mir eine Mischung aus Lachen und Unverständnis. So macht das Zeitung lesen den Teint kaputt und lesende Frauen sind ein Gräuel und Männer wünschen keine Frauen, die zu viel Unsinn im Kopf haben.

Es ist aber auch eine Zeit des großen Umbruchs. Es wird für das Wahlrecht der Frauen gekämpft und einige wenige haben sich getraut nach Oxford zu gehen um ein Studium aufzunehmen. Und viele Inder rebellieren geben die Fremdherrschaft. Doch in Somerton Court schwelen genug Konflikte.

Westlakes neue Frau Fiona, ihre Tochter Charlotte und deren Zofe Stella sind schrecklich intrigante und böse Weiber. Einfach schrecklich. Da war mir der vielschichtige Sebastian, Charlottes Bruder schon viel lieber. Aber am Meisten mochte ich Ada die für ihre Träume kämpft und Rose ihre Zofe, die sich immer selbst treu bleibt und ein wundervoller Mensch ist.

Ich vergebe für diese schöne und leichte Lektüre 4 von 5 Byrons und eine allgemeine Leseempfehlung. Und ich freue mich schon auf Teil 2 in dem bestimmt noch viele Fragen beantwortet werden und ich hoffe sehr, dass er nicht allzu lange auf sich warten lässt.

© Beate Senft

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