Mittwoch, 13. Februar 2013

Kate Morton - Die verlorenen Spuren

Es ist ein wunderschöner Tag auf der Greenacres Farm. Die ganze Familie hat sich am Flussufer versammelt um Geburtstag zu feiern. Nur die 16-jährige Laurel genießt die ungewohnte Ruhe vor ihren jüngeren Geschwistern und verkriecht sich im Baumhaus. Sie beobachtet wie ihre Mum ins Haus geht um das spezielle Messer mit der roten Schleife am Griff zu holen, mit dem bisher schon jeder Geburtstagskuchen angeschnitten wurde. Da kommt ein Fremder die Auffahrt hoch und trifft auf die aus dem Haus kommende Mutter. Und plötzlich ist nichts mehr so wie es war. Wer war dieser Mann der mit einem Landstreicher in Verbindung gebracht wurde, der Frauen auflauerte? Und warum kannte er den Namen ihrer Mutter?
Das Geschehene lässt Laurel nie mehr los und als ihre Mutter Dorothy ihren 90. Geburtstag feiert und ein unbekanntes Foto ihrer Mutter mit einer jungen Frau auftaucht, will sie endlich wissen, was damals wirklich geschah. Ihre Mutter kann ihr keine Fragen mehr beantworten, also versucht sie selbst hinter die Geschehnisse zu kommen. Was verbarg ihre Mutter all die Jahre?

Lange habe ich mich auf das neue Buch von Kate Morton gefreut aber leider kommt es an die Vorgänger nicht ganz heran. Es gibt, wie bei all ihren Büchern mehrere Zeitebenen, in denen die Geschichte spielt. Einmal in der heutigen Zeit, mit Laurel und ihren Geschwistern, die selbst schon in einem reifen Alter sind, dann werden wir ins Jahr 1941 geführt, in dem entscheidendes passierte, ja wir reisen sogar zurück in die Kindheit von Dorothy, die versucht aus ihrer spießbürgerlichen Familie zu entkommen. Es gibt sogar einen Abstecher nach Australien, wo ein Teil der Geschichte spielt.

Kate Morton hat es wieder geschafft wunderbare Charaktere mit sehr viel Tiefe zu erschaffen. Sie sind sympathisch und man kann sich wunderbar mit ihnen identifizieren. Der Schreibstil ist wunderschön und bildhaft. Man kann ganz in der Geschichte versinken, trotzdem konnte mich das Thema dieses Mal nicht so stark fesseln, wie es bei den anderen Büchern der Autorin war. Ich kann noch nicht einmal sagen woran es lag. Doch trotz allem flogen die Seiten geradezu an mir vorbei und viel zu schnell war ich am Ende des Buches angelangt. Jetzt heißt es wieder lange warten, bis das nächste Buch von Kate Morton erscheint. Ich vergebe 8 von 10 Punkten für dieses außergewöhnliche Buch mit den starken Charakteren und kann es allen empfehlen, die gerne spannende Familiengeschichten lesen.