Montag, 30. September 2013

Start der Blogtour


Und hier die nächste Station der Blogtour. Diesmal machen wir bei mem-o-ries.de halt 
http://mem-o-ries.de/band-4/ 
 Und morgen geht es weiter mit Band 6 beim Lesenden Katzenpersonal
http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/
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Guten Morgen - herzlich willkommen zur 4. Station der Armageddon-Blogtour.

Bisher haben euch am

1. Tag Julia - die Rezension des 1. Bandes
2. Tag Stefanie - die Rezension des 2. Bandes
3. Tag Beate (also bei mir) - die Rezension des 3. Bandes und ein Interview mit D.J. Franzen

vorgestellt.

Ich hoffe, ihr habt die Buchstaben in den jeweiligen Beiträgen entdeckt, denn am 9. und letzten Tag der Blogtour werde ich hier meine E-Mail-Adresse verlinken, damit ihr mir die Lösungen einreichen und in den Lostopf für den Gewinn


wandern könnt.

Und nicht vergessen, Morgen geht es bei Natalie weiter ^^

Von mir erhaltet ihr heute meine Rezension zum 4. Band der Reihe. Und wo?
Genau hier: http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/



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Heute stoppt die Blogtour zur Armageddon-Reihe von D.J. Franzen hier auf meinem Blog. Wenn ihr die Rezension aufmerksam lest, findet ihr  6  andersfarbige Buchstaben die ein Wort ergeben. Alle Worte, aller Rezensionen ergeben am Ende den Lösungssatz für den Gewinn der Bände 1 – 9  der tollen Reihe. Ihr müsst dann nur noch den Lösungssatz an Kerry schicken. Die Mailadresse erfahrt ihr am letzten Tag auf ihrem Blog.

Im Anschluss an meine Rezension findet ihr ein Interview, das ich mit dem Autor geführt habe. Ich wünsche euch viel Spaß


Sandra, Martin, Pfarrer Patrick und die Kinder machen sich zu Fuß auf den Weg zum Militärstützpunkt, an dem sie Hilfe erwarten. Unterwegs treffen sie auf Stephan, der sich ihnen anschließt, weil ein weiterer Kämpfer immer gut gebraucht werden kann. Aber so richtig Vertrauen kann ihm keiner. Martin gehen die Drogen aus und es geht ihm immer schlechter. Wird die Gruppe ihn trotzdem weiterhin mitnehmen? Währenddessen wird Frank von Gabriel immer mehr unter Druck gesetzt und versucht alles um mit seinen Superzombies Sandra und ihre Gruppe zu vernichten. Wird es ihm gelingen? Oder werden die Kinder und ihre Begleiter den sicheren Stützpunkt erreichen? Und sind sie dort wirklich in Sicherheit?



Den ersten und zweiten Band der Armageddon-Reihe fand ich einfach nur genial. Deshalb hatte ich ein wenig bedenken, ob mir der dritte Teil auch so gut gefallen wird, denn er wurde nicht von D.J. Franzen sondern von Ben B. Black geschrieben. Aber meine Sorge war zum Glück unbegründet. Man merkt zwar, dass ein anderer Autor am Werk war, aber die Grundstimmung stimmt und auch sonst hat sich Ben B. Black sehr gut an die Vorlage gehalten.  Ein paar kleine Fehlerchen sind mir aufgefallen, die aber nicht wirklich ins Gewicht fallen und mich auch nicht besonders gestört haben.



Die Spannung ist genauso hoch wie in den ersten beiden Teilen und die Charaktere entwickeln sich stetig weiter. Das fand ich besonders gut. Stephan war mir von Anfang an schrecklich unsympathisch und ich hoffe, dass die Gruppe bald herausfindet, was mit diesem Typen los ist.  Die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen und ich hoffe so sehr, dass sie es alle schaffen. Besonders Rosi und Gabi möchte ich am liebsten in die Arme schließen und sie vor dieser bösen Welt beschützen.



Der Plot wurde sehr gut erarbeitet und trotz unterschiedlicher Schriftsteller zieht sich ein roter Faden durch die Bände und ich bin wirklich überrascht, dass das so gut funktioniert. Leider waren die Seiten wieder viel zu schnell gelesen, aber ich habe ja zum Glück noch ein paar Bände vor mir. Mittlerweile ist auch der 10. Band erschienen.



Ich vergebe für die tolle Story und die super ausgearbeiteten Charaktere 5 von 5 Byrons und werde jetzt sofort mit Teil 4 „Babylon“ den Dave Nocturn geschrieben hat,  beginnen. Ich bin schon wahnsinnig gespannt, wie es weiter geht und ob Frank an sein Ziel kommt, oder ob vielleicht doch die „Guten“ gewinnen.




Die Bücher sollten unbedingt in folgender Reihenfolge gelesen werden:
   1. Gottes letzte Kinder 
2. Die Vergessenen
3. Verlorene Hoffnung
4. Babylon
5. Herbst
6. Kaltes Land
7.  Winter
8. Terror
9.  Odyssee
10.   Eine neue Ordnung






Hallo D.J. Schön, dass du dir die Zeit genommen hast um mir meine Fragen zu deiner Armageddon-Reihe zu beantworten. 


1. Wie kam dir die Idee zu Armageddon?



Ich gebe hier mal die Kurzfassung von Readers Digest zum Besten *lach*

Ganz ausführlich habe ich diesen Weg auf dem Vertriebs- und  Verlagsportal von Amrûn beschrieben (siehe Link am Ende der Antwort).

Es ist fast schon eine Kurzgeschichte für sich *zwinker*

Das war im Neujahr 2000. Ich saß vor meinem Rechner, die Welt war wider Erwarten nicht untergegangen und ich hörte das seinerzeit aktuelle Album meiner Lieblingsband »Iron Maiden«, »Brave new World«

Plötzlich sah ich das Bild einer kaputten Welt vor mir, in der eine Handvoll Überlebender einen sicheren Ort sucht.

Das war im Grunde die Geburtsstunde von »Armageddon, die Suche nach Eden«.

Danach folgte eine Schwangerschaft von fast 10 Jahren, bis das Konzept stand, und dann dauerte es noch mal eine geraume Zeit, bis endlich die Wehen einsetzten *zwinker*

Aber wirklich detailliert kann jeder, den es interessiert, hier nachlesen:




2. Wusstest du schon von Anfang an, dass es 12 Teile werden?



Ja. Mit schwebte zuerst eine Aufteilung in zwei Staffeln á sechs Bänden vor. Als dann aber das Konzept im Lauf der Jahre anwuchs, rückte ich von dieser Idee ab, weil sonst mitten in der Handlung die erste Staffel mit Band 6 geendet hätte, was einen fiesen Cliffhanger nach sich ziehen würde. Keine gute Idee, wie ich damals und heute fand. Dadurch kam ich auf die Idee, das Ganze als eine Miniserie aufzubauen.



3. Warum hast du die Reihe nicht alleine geschrieben, sondern noch andere Autoren mit an Bord geholt?



Ich wollte sowohl Ermüdungserscheinungen und Wiederholungen vorbeugen, als auch fremde Impulse und Stile dabei haben. Ich bin kein Dan Shocker oder Jason Dark, die regelmäßig ihre Leistung abliefern (konnten) und insgesamt ein eher langsamer Schreiber.



4. Wie und warum hast du gerade diese Autoren ausgewählt?



Das waren Vorschläge von Harald Giersche, der einen viel intensiveren Kontakt zu möglichen Co-Autoren hatte, und sie somit auch besser einschätzen konnte. Von ihnen durfte ich, während wir Armageddon schrieben, sehr viel lernen, wofür ich sehr dankbar bin.



5. Wie lief denn dann das Schreiben ab? Hast du ein Gerüst geliefert an das sich die anderen Autoren halten mussten, oder wie sollen wir uns das vorstellen?



Ja, genau. Ich habe das Konzept vorgegeben, was da alles in dieser Welt passieren sollte, die ich entworfen hatte. Daneben habe ich die Exposés für alle Bände geschrieben, die ungefähr den Maßstab 1:10 hatten, also sehr dicht waren. Dadurch hatte ich also das Heft in der Hand, wo es langgehen soll.

Ich war also während der ganzen Zeit so etwas, wie der kleine Diktator (Charlie Chaplin) *grins*



6. Warst du immer gleich mit dem einverstanden was abgeliefert wurde, oder musste da auch immer wieder mal was umgeschrieben werden?



Da wir als Team vorab über mögliche Klippen und Gefahren diskutiert haben, gab es eigentlich nichts, was während des Lektorats umgeschrieben werden musste. Zudem habe ich alle Exposés »just in time« geschrieben, sodass ich auf eventuelle Abweichungen, die bei einer Serie mit mehreren Autoren ganz normal sind, reagieren, und die Serie nach meinen Vorstellungen steuern konnte.



7. Wie kommt es, dass deine Geschichte in Deutschland spielt?



Ganz profan:

Weil Amerika jeder kann (oder es zumindest versucht), ich noch nie in den USA war und ich mich an den Schauplätzen meiner Handlungen aber immer sehr gut auskennen muss, damit ich sie (auch für die Exposés) entsprechend vermitteln kann. Nichts finde ich schlimmer, als eine Erfahrung oder Beschreibung, die sich aus dritter Hand speist. Man muss zwar nicht in einer heißen Pfanne gelegen haben, um über ein Schnitzel zu schreiben, sollte aber zumindest wissen, wie es sich anhört, wie es riecht und wie es klingt, wenn der panierte Fleischlappen ins heiße Fett gelegt wird *zwinker*

Zudem war good old Germany zuvor noch nie von Zombies überrannt worden *zwinker* Und da Armageddon ja eher ein Crossover aus Horror, Science Fiction und Mystik ist, wollte ich wenn schon dann richtig an die Sache herangehen, und etwas vollkommen neues anbieten.

Im Nachhinein war ich da schon etwas größenwahnsinnig *zwinker*



8. Wer hat sich die Cover ausgedacht?



Die groben Ideen, wie die Cover im Kontext mit dem jeweiligen Titeln und Klappentexten aussehen könnten, habe ich an Lothar Bauer weitergegeben. Er entwarf dann eine erste Vorlage, die wir zu dritt, also Harald Giersche, Lothar Bauer und ich, mit Vorschlägen und Ideen erweiterten.

Wichtig war mir von Anfang an, dass sowohl Titel, Klappentext und Cover die jeweils vorliegende Geschichte sehr stark komprimiert wiedergeben. Das Auge isst auch beim Lesen mit. Und ich persönlich finde nichts schlimmer, als 08/15-Cover.
Lothar hat da kontinuierlich perfekte Arbeit abgeliefert.

Dafür möchte ich ihm an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen danken, denn er hat mit seinen Arbeiten einen großen Teil zum Erfolg der Serie beigetragen.



9. Was möchtest du uns noch über Armageddon erzählen?

Armageddon ist eines der großen sechs Konzepte für Serien oder Reihen, die ich seit dem Jahr 2000 ausarbeite, bzw. im Falle von Armageddon ausgearbeitet habe. Diese Arbeiten an den »großen Sechs«, wie ich sie für mich selber nenne, haben sich immer wieder abgewechselt. Armageddon war allerdings das Konzept, das mich die meiste Kraft und Aufmerksamkeit gekostet hat, da es das Erste von allen war. Es ist sozusagen mein Gesellenstück, die Mutter aller meiner Ideen und ich bin mächtig stolz darauf, was aus ihm dank der Leserinnen und Leser geworden ist, die sich auf jeden neuen Band freuen und den Pilgern auf ihrer Suche nach Eden folgen.

Alles, was ich durch diese Serie lernen durfte, fließt nun in die Ausarbeitung neuer Projekte ein.



10. Wird es bald etwas Neues von dir geben? Und denkst du, dass du noch einmal so ein Projekt mit verschiedenen Autoren angehen wirst?

Ja, es wird in der Tat etwas Neues aus meiner Tastatur geben. Die Arbeiten daran schleifen noch ein wenig, da ich mich zuerst zu 150% auf Armageddon konzentrieren möchte. Ich bin bei allem Spaß auch ein wenig ein Perfektionist, wenn es um die Umsetzung meiner Ideen geht. Das ist eben der Respekt, den man als Autor gegenüber seinen Lesern haben sollte, die Zeit und Geld in das Ergebnis dieser Bemühungen investieren. Halbe Sachen gibt es da bei mir nicht.



Ob ich noch einmal ein Projekt mit Co-Autoren angehen werde?

Puh … ich weiß es nicht.

Die Zukunft ist ein unentdecktes Land, um es mal leicht variiert mit Shakespeare auszudrücken. Ich weiß noch nicht, ob ich mich alleine auf diese Quest mache, oder ob ich noch einmal versuche eine Truppe um mich zu scharen, die mich auf diesem Weg begleitet.

Möglich ist es auf alle Fälle, denn es hat mir sehr viel Spaß gemacht, ich durfte sehr viel lernen.

Mal sehen, wohin mich der Weg in Bezirke, aus denen nie ein Wanderer zurückkehrte, führt



Vielen Dank für das tolle Gespräch

Falls euch dieses Interview gefallen hat, auf Kerrys Blog Lesendes Katzenpersonal wird es am 07.10.13 ein weiteres Interview mit dem Autor geben. 

Morgen geht es dann hier weiter: 
http://lesendes-katzenpersonal.blogspot.de/



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Wenn ihr gern Zombie-Romane lest und auf Endzeit-Stimmung steht, solltet ihr euch die Blogtour zur Armageddon-Reihe nicht entgehen lassen! Zu gewinnen gibt es die Bände 1-9 der Reihe. Der 2. Tag war auf Litis Blog.

http://litis-fabelhafte-welt-der-buecher.blogspot.de/2013/10/blogtour-aktualisierung-armageddon-die.html

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Und der Startschuss zur Blogtour der "Armageddon" Reihe von D.J. Franzen ist gefallen.
Den Anfang machte Julia auf ihrem Blog Bücherwurm2punkt0!
Falls ihr es verpasst habt, schaut rein, es lohnt sich :D

http://buecherwurm2punkt0.blogspot.de/2013/09/blogtour-gottes-letzte-kinder-von-d-j.html

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Samstag, 28. September 2013

Holly Black - Die Puppenkönigin Das Geheimnis eines Sommers

 Poppy, Alice und Zach sind schon lange befreundet. Fast jeden Tag treffen sie sich um gemeinsam "das Spiel" zu spielen. Sie lassen ihrer Phantasie freien lauf, müssen den Fluch der Puppenkönigin brechen, reisen als Piraten über die Meere und bestehen allerlei Abenteuer. Besser gesagt ihre Actionfiguren tun das. Die Puppenkönigin gehört Poppys Mom, sitzt in einer Vitrine und ist für die Kinder strengstens verboten, da sie sehr alt und vielleicht sogar wertvoll ist. Mittlerweile sind die 3 Freunde schon 12 Jahre alt und so langsam beginnt sich ihr Verhältnis zueinander zu verändern. Zachs Vater findet, er ist schon viel zu alt um noch mit den Figuren zu spielen und nimmt sie ihm weg. Für Zach bricht eine Welt zusammen. Nie wieder kann er als Pirat Abenteuer bestehen. Doch dann träumt Poppy von einem Mädchen und die 3 machen sich auf um ein echtes Abenteuer zu erleben.

"Die Puppenkönigin ist ein tolles Kinderbuch, das für das empfohlene Alter sicher manchmal recht gruselig ist. Die Sprache ist einfach gehalten und Sätze und Kapitel sind kurz und eigenen sich auch hervorragend zum Vorlesen. Doch in dem Buch geht es nicht nur um ein Abenteuer, sondern es werden auch ernstere Themen angesprochen. Poppys Eltern kümmern sich kaum um ihre Kinder, denn wenn sie spät abends von der Arbeit kommen, fallen sie nur noch ins Bett. So hat Poppy sehr viele Freiheiten, aber niemand kümmert sich um sie und ihre Geschwister. Zachs Eltern hatten sich getrennt und Zach ist nicht gerade glücklich darüber, als sein Vater wieder zurück kommt, weil der sowieso immer was an ihm auszusetzen hat. Und Alice wird von ihrer Großmutter überbehütet. Die alte Frau würde sie am liebsten zu Hause einsperren und möchte über jede Minute des Tages Rechenschaft abgelegt haben. Doch diese unterschiedlichen Leben schweißen die 3 Freunde eigentlich nur noch fester zusammen.

In diesem Buch geht es um Freundschaft, Zusammenhalt, dem älter werden und Veränderungen. Außerdem schwankt die Geschichte ständig zwischen Realität und Magie. Genau das Richtige für Kinder ab 10. Ich vergebe 3 von 5 Byrons da ich die Geschichte zwischendurch etwas langatmig fand. Aber vielleicht sehen das jugendliche Leser ganz anders. Das kann ich aber leider nicht beurteilen.

© Beate Senft

Wulf Dorn - Phobia

Sarah ist mit ihrem kleinen Sohn Harvey alleine zu Hause.  Sie liegt im Bett und arbeitet an einem Manuskript, als sie den Wagen ihres Mannes in der Einfahrt hört. Sie wundert sich, denn eigentlich ist er auf Kundenbesuch und wollte erst in 3 Tagen wieder zurück sein. Der Kofferraumdeckel gibt sein gewohntes quietschen von sich, der Schlüssel klimpert vertraut und alles ist wie immer. Auch das öffnen und schließen der Kühlschranktür, gehört zu Stephens Ritualen. Sarah geht die Treppe hinunter um ihrem Mann bei seinem Imbiss Gesellschaft zu leisten und um ihn zu fragen, warum er schon wieder zurück ist. Sie betritt die Küche und erstarrt, denn vor ihr steht ein wildfremder Mann in Stephens Anzug. Und der behauptet steif und fest ihr Mann zu sein. Für Sarah beginnt ein schlimmer Alptraum, denn ihr Mann ist spurlos verschwunden und der Fremde scheint einfach alles über sie zu wissen.

Als ich sah, dass es ein neues Buch von Wulf Dorn gibt  wusste ich, dass ich das unbedingt lesen muss. Umso mehr freute ich mich als ich für die Leserunde bei WasLiestDu? ausgewählt wurde. Noch einmal herzlichen Dank dafür.

Das Buch beginnt sofort sehr spannend und man ist gleich mittendrin im Geschehen. Am Anfang war mir Sarah sehr sympatisch, doch das änderte sich mit der Zeit. Am Meisten mochte ich Sarahs Jugendfreund Mark, den sie nach vielen Jahren wieder trifft und der ihr zur Seite steht. Fans von Wulf Dorn kennen Mark schon aus dem Buch "Trigger"

Keine Frage, das Buch war sehr gut durchdacht und auch durchgehend spannend, aber mir fehlte nach dem ersten Teil das Psychospiel. Darauf hatte ich mich am Meisten gefreut aber da kam leider nichts mehr. Gruselig war das Buch auch nicht, aber trotzdem konnte ich es kaum aus der Hand legen und dass ich länger dafür brauchte lag nur daran, dass ich so wenig Zeit hatte. Vielleicht bin ich aber auch zu abgehärtet und andere Leser empfinden das anders. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und es gibt auch einen ganz bösen Cliffhanger. Der ganze Plot war sehr gut ausgearbeitet und die meisten Charaktere waren facettenreich erarbeitet.

Ich möchte sehr gerne noch meine Lieblingsstelle zitieren, denn diese Gedanken hatte ich schon sehr oft:
"Die Menschen jammern ständig über Nichtigkeiten. Sie sind immer unzufrieden. Sie streben nach Wohlstand und können den Hals nicht voll kriegen, und selbst wenn sie fett und gemästet sind, beschweren sie sich immer noch, dass andere vielleicht ein wenig mehr als sie abbekommen haben. Sie alle übersehen, was wirklich von Bedeutung ist. Jeder einzelne Tag ist ein Geschenk, aber nur die Wenigsten begreifen das. Sie treten ihr Glück mit Füßen, weil sie es nicht erkennen." (Seite 311/312)

Ich vergebe für diesen, fast gänzlich gewaltfreien und absolut flüssig geschriebenen Thriller 4 von 5 Byrons und eine Leseempfehlung für alle die spannende Bücher lieben. 


© Beate Senft                               

Samstag, 21. September 2013

Hope Cavendish - Zeitgenossen 1 Gemmas Verwandlung



Gemma, die junge Tochter eines Apothekerehepaares wird beim Ausliefern von Medikamenten und Kräutern von ein paar jungen Männern überfallen. Als sie wieder zu sich kommt liegt sie in einem fremden Bett und ein junger Mann, Giles Arlington, erklärt ihr, dass sie von Vampiren überfallen wurde und da sie so stark verletzt war und beinahe gestorben wäre, hat Arlington, ebenfalls ein Vampir, sie zu einer Vampirin gemacht. Gemma ist nicht sehr glücklich darüber doch Arlington erklärt ihr dass man sich sehr gut von Tierblut ernähren kann und bringt ihr die wichtigsten Dinge dabei. Doch dann ertappt Gemma ihn bei einem schweren Verrat und sie flieht aus London. In Schottland kann sie auch nicht zur Ruhe kommen aber sie findet sich immer besser in ihrer Rolle als Vampirin zurecht. Und sie merkt, dass man auch unter ihren Artgenossen gute Freunde finden kann.

Ich bin so dankbar, dass ich dieses Buch in einer Leserunde bei Lovelybooks lesen durfte, denn gekauft hätte ich es mir dem Klappentext nach eher nicht. Ich vermutete eine Liebesschnulze dahinter, was ein großer Irrtum war. Im Vordergrund dieser Geschichte steht ganz klar Gemmas Reise durch die Zeit. Die Autorin hat sehr gründlich recherchiert und wir begleiten die Protagonistin durch geschichtlichen Höhepunkte und die verschiedensten Länder. Einen historischen Fantasyroman hatte ich bisher noch nicht gelesen und ich habe festgestellt, dass das genau mein Ding ist.

Auch wenn man erst so nach und nach vieles über Gemma und ihre Begleiter erfährt sind die Charaktere liebevoll ausgearbeitet worden und sind mir sehr ans Herz gewachsen. Mit ihren Gegenspielern sind Hope Cavendish ein paar wirklich widerliche Gesellen gelungen über die wir hoffentlich im zweiten Band noch mehr erfahren werden. Die Geschichte ist wirklich sehr spannend und niemals flach. Ich bin total begeistert. Gemma und ihre Begleiter kämpfen für die Schwachen, auch wenn sie dabei über Leichen gehen müssen. Schließlich sind sie ja auch Vampire. Die Sexszenen die nur sehr spärlich vorkommen, sind sehr geschmackvoll und die Liebesgeschichte hält sich ganz dezent im Hintergrund. Der Schreibstil der Autorin ist wundervoll flüssig und da Gemma uns ihre Geschichte selbst erzählt ist man auch mittendrin im Geschehen.

Ich bin total vom Gemma-Virus infiziert und kann es kaum erwarten bis Band 2 erscheint. Ich hoffe so, dass es dieses Jahr noch klappt, denn ich bin süchtig nach der Geschichte. Ganz herzlich bedanken möchte ich mich noch bei Hope Cavendish, die die Leserunde so liebevoll betreut und wirklich jede Frage beantwortet und mit vielen kleinen Anekdoten die Runde bereichert hat.
Ich vergebe für Gemmas Verwandlung 10 von 10 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung auch an Leute die die klassischen Vampirgeschichten nicht unbedingt mögen. Zeitgenossen ist anders. Und es ist überzeugend gut. Lesen! Los!

© Beate Senft                               




Dienstag, 17. September 2013

A.M. Arimont - Morgendämmerung



Ein kleiner Vorort wie er wohl überall auf der Welt aussehen könnte. Eine ruhige Straße, in der Haus an Haus mit ihren kleinen Vorgärten stehen. Der Wecker klingelt. Es ist noch sehr früh. Der Mann zieht seinen Bademantel über und geht nach draußen um die Zeitung zu holen. Grüßt freundlich die Nachbarin. Alles wie immer. Er hat noch viel Zeit bevor er zur Arbeit muss, aber er hat auch noch einiges zu tun. Er öffnet die Tür zum Keller und das Grauen und der Wahnsinn halten Einzug.

„Morgendämmerung“ ist eine tolle Kurzgeschichte die leider nur 14 Seiten umfasst. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Der Anfang der Geschichte hat mich in einen Film versetzt. Die Kamera fährt langsam die Straße entlang, an der rechts und links Bäume stehen. Sie fährt auf eins der ziemlich gleich aussehenden Häuser mit dem gepflegten Rasen zu. Die Haustür wird herangezoomt, die sich dann öffnet und ein nicht mehr ganz junger Mann tritt vor die Tür. In der Hand hält er eine Kaffeetasse. Ich fand es einfach nur großartig. Doch so richtig beginnt die Geschichte erst, als der Mann, zurück im Haus,  die Kellertür öffnet.

Der Autor versteht es mit einfachen Sätzen das totale Grauen zu beschreiben. Eben noch eine ganz alltägliche Szene und einen Augenblick später stehen einem die Haare zu Berge. Die Geschichte hat mich richtig gepackt obwohl sie sehr kurz war. Ich hätte gerne noch viel mehr gelesen und bin mir ganz sicher, dass Herr Arimont da auch einen ganzen Roman daraus hätte machen können. Besonders geschockt war ich, weil alles so ganz normal anfing. So ging es mir bei Stephen King auch immer. Ich finde den realistischen Horror viel schrecklicher als Monster, Dämonen oder Geister je sein können.  Ich vergebe für diese tolle Kurzgeschichte 5 von 5 Byron und hoffe, der Autor ist schon wieder fleißig und belohnt uns bald mit einer weiteren Geschichte. Und hoffentlich ist die etwas länger. Ich freu mich schon drauf. 

© Beate Senft