Mittwoch, 26. Dezember 2012

Scott Nicholson - Die rote Kirche

Ein herzliches Dankeschön an Scott Nicholson, dass ich sein eBook lesen durfte.

Der 13-jährige Ronnie Day muss jeden Tag nach der Schule am Friedhof und der roten Kirche vorbei. Und jeden Tag überkommt ihn große Angst. Denn dort im Glockenturm soll ein schreckliches Wesen hausen, mit Flügeln und Klauen und Lebern statt Augen. Sein kleiner Bruder Tim trödelt auch noch an der Stelle, an der Ronnie am liebsten gerannt wäre. Und als Ronnie endlich vorbei ist, wird er auch noch von Tim zurückgerufen, denn der will ihm unbedingt etwas ganz wichtiges auf dem Friedhof zeigen. Doch als der Ältere bei deinem Bruder angekommen ist, packt ihn plötzlich eine rote, blutige Hand und will ihn nicht mehr loslassen...

Polizeichef Frank Littlefield hasst die rote Kirche, denn vor vielen Jahren ist dort sein kleiner Bruder Samuel gestorben, für dessen Tod sich Frank sein ganzes Leben lang verantwortlich fühlt. Als er dann hört, dass Archer McFall, der Prediger, wieder zurück ist und die rote Kirche gekauft hat um dort wieder seinen Gottesdienst abzuhalten, wird Frank klar, dass der Prediger etwas mit dem Tod seines Bruders zu tun haben muss.

Linda Day ist dem Prediger restlos verfallen. Auch als ihr Mann Daniel sich von ihr trennt und sie ihre Jungs Ronnie und Tim vernachlässigen muss, hält sie fest zu Archer McFall. Selbst als immer wieder Morde an den alten Familien verübt werden. Hat das alles etwas mit dem Lynchmord an einem Vorfahren MyFalls zu tun?

"Die rote Kirche" war mein erstes Buch von Scott Nicholson, das ich gelesen habe, aber ganz sicher nicht das Letzte. In Amerika ist der Autor sehr bekannt und nun versucht er sich auch unter deutschen Horrofans einen Namen zu machen. Einen Fan hat er schon mal. Der Plot ist unglaublich gut und genau mein Geschmack. Auch der Schreibstil lässt nichts zu wünschen übrig und die bildhafte Sprache lässt all die gruseligen Bilder im Kopf des Lesers entstehen. Leider gab es in dem eBook etliche Druck- und Schreibfehler, teilweise fehlten sogar ganze Worte. Aber das konnte meinen Spaß an der Geschichte nicht wirklich beeinträchtigen. Einzig, die zwischendurch auftretenden etwas langatmigen Passagen störten etwas den Lesefluss.

In der Geschichte geht es sehr viel um den Glauben, denn Archer McFall denkt, er wäre der 2. Messias. Er behautet Jesus wäre ein Betrüger und Heuchler gewesen und darum hätte Gott ihn zur Erde geschickt um die Menschheit zu retten. Und anders als Jesus, der Liebe und Vergebung predigte, sagt Archer, dass Opfer die Währung Gottes sind. Nur mit Blut kann die Schuld getilgt werden. Menschen die Probleme mit Gewalt und Blut in Büchern haben, sollten es vielleicht lieber nicht lesen. Ich vergebe 8 von 10 Punkten und freue mich schon auf das nächste Buch des Autors, der außer Horror auch einige Thriller geschrieben hat.