Sonntag, 2. Dezember 2012

Graham Masterton - Irre Seelen


Jack Reed entdeckt bei einer Fahrt durch Wisconsin mitten im Wald ein altes Gebäude. Er ist sofort begeistert davon, findet auch einen Weg hinein um das große Anwesen zu erkunden. Seine Faszination ist so groß, dass er das Gebäude unbedingt kaufen möchte um es in ein Ferienhotel zu verwandeln. Seine Frau hält ihn für verrückt und möchte ihn nicht in seinem Vorhaben unterstützen. Und auch die Information, dass das Gebäude einmal eine Irrenanstalt für gestörte Schwerstverbrecher war, bringt Jack nicht von seinem Vorhaben ab. Eines Abends kommt er auf die Idee, mit seinem kleinen Sohn Randy und seiner Sekretärin Karen zu dem Anwesen zu fahren. Mit einer Taschenlampe bewaffnet schleichen sie durch das leer stehende Gemäuer. Randy wird müde und so setzt er sich in einem Zimmer auf den Boden während sich Jack und Karen nur noch kurz umschauen möchten. Doch dann ist Randy plötzlich verschwunden. Sie durchsuchen das ganze Anwesen, aber es gibt keine Spur von dem Jungen. Und dann spürt Jack ganz genau: Etwas lebt in diesen Wänden und dieses etwas hat seinen Sohn.

Das war wieder ein Roman so ganz nach meinem Geschmack. Unheimlich, spannend und auch etwas blutig. Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen, weil auf jeder Seite etwas passierte und ich völlig in der Geschichte gefangen war. Für einen Horrorroman erfährt man sehr viel von der Hauptperson Jack Reed. Eigentlich besitzt er eine Kette von Autowerkstätten, so dass ich die Reaktion seiner Frau einigermaßen verstehen konnte, als er mit seinem Vorschlag von dem Ferienhotel zu ihr kommt. Sie hält ihn schlichtweg für verrückt und verweigert ihm ihre Unterstützung. So wie Karen beschrieben wird, hätte ich sie eher als Bedienung in einem Diner gesehen, statt als Sekretärin in einer Autowerkstatt. Aber sie unterstützt Jack und spricht ihm Mut zu. Und auch nachdem Randy verschwunden ist, ist es Karen die Jack zur Seite steht.

Wenn sie durch das gespenstische alte Haus laufen und seltsame Geräusche hören, da stellten sich bei mir schon einige Haare auf. Graham Masterton hat einen tollen, bildhaften Schreibstil, der einen Film in meinem Kopf ablaufen lies. Das machte die ganze Sache für mich noch gruseliger. An Blut wird natürlich auch nicht gespart, so dass wirklich alle Horrorfreunde auf ihre Kosten kommen. Dieses Mal habe ich mich dann auch nicht mehr gewundert, warum keiner das Handy zur Hilfe nimmt, denn mittlerweile weiß ich ja, dass der Autor die Bücher schon eine ganze Weile vor der Handyära geschrieben hat.
Ich vergebe für diesen tollen Gruselroman 10 von 10 Punkten, den Favoritenstatus und eine absolute Leseempfehlung.

Und ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Festa-Verlag, der auch Leuten wie mir, die von Graham Masterton noch nichts gelesen hatten, durch eine Neuauflage die Möglichkeit gibt, den tollen Autor kennenzulernen.