Sonntag, 7. Oktober 2012

Julie Watson - Tochter der Schwäne


Deirdre wächst tief im Wald in einer kleinen Gemeinschaft auf. Sie wird heimlich zur Druidin ausgebildet und kann sich sehr gut mit den Seelen der Tiere verbinden. Als König Conor die junge Frau sieht, verliebt er sich unsterblich in sie, obwohl er sie nach ihrer Geburt in den Wald geschickt hatte, weil eine Prophezeiung besagt, dass Deirdre Conor zu Fall bringen wird und das Königreich Ulster danach untergeht.Deirdre weigert sich den alten König zu heiraten und flieht mit dem jungen Naisi und seinen beiden Brüdern. Die drei gehören zum Roten Zweig, den besten Kriegern des Königs. Da König Conor nicht aufgibt nach ihnen zu suchen müssen sie ihr geliebtes Irland verlassen und fliehen nach Schottland. Aber auch dort verliebt sich der König in die wunderschöne Deirdre, deren Herz aber nur Naisi gehört.

In „Tochter der Schwäne“ hat die Autorin Julie Watson die Legende um Deirdre und Naoise aus dem Ulster-Zyklus verarbeitet und ich finde, sie hat ihre Sache sehr gut gemacht.

Anfangs hatte ich Schwierigkeiten mit den keltischen Namen und ihrer Aussprache, aber ich gewöhnte mich doch ziemlich schnell daran. Besonders schön fand ich die Landschaftsbeschreibungen und die Gefühle und Emotionen der Protagonisten. Sowohl Deirdre als auch Naisi fühlen sich sehr mit den Tieren verbunden und ehren das Leben.

Die Charaktere der verschiedenen Personen sind sehr vielschichtig gestaltet. Da hat sich die Autorin wirklich sehr viel Mühe gegeben. Die Mischung aus Fantasy und Historie fand ich unglaublich gut gelungen und wenn Deirdre mit den Sidhe Zwiesprache gehalten hat konnte ich sie fast flüstern hören. Die Autorin bedient sich einer wunderschönen Sprache und versucht auch nicht mit aller Macht dem Buch ein Happy End zu verpassen. Das wäre meiner Meinung nach auch vollkommen unpassend gewesen. Was ich noch sehr positiv fand war, dass es kaum Schlacht- oder Kriegsszenen in dem Buch gibt. Somit ist es wohl eher etwas für Frauen. Einzig die Länge des Buches kann man bemängeln, das mit seinen 760 Seiten doch sehr üppig ausgefallen ist. Da hätte man gerne das Eine oder Andere kürzen können.

Alle die gerne Marion Zimmer Bradley lesen werden auch sicherlich an diesem Buch gefallen finden. Ich vergebe 8 von 10 Punkten für einen Roman der mich richtig verzaubert hat und der mich in einer Schlaflosen Nacht in eine andere Welt entführt hat.