Dienstag, 28. August 2012

Edward Lee - Bighead





Als sein Großvater stirbt, macht sich der schrecklich entstellte Bighead auf den Weg in die große Welt. Er möchte den Wald in dem er mit seinem Großvater gelebt hatte verlassen und erkunden, wovon sein Großvater ihn fern gehalten hatte. Dabei hinterlässt er eine Spur toter Menschen. Zeitgleich sind auch Dicky und Balls unterwegs. Sie schmuggeln schwarz gebrannten über die Staatsgrenze und ziehen mordend und vergewaltigend durch die Gegend. Und auch Charity und Jerrica sind gemeinsam unterwegs. Charity um ihre Tante zu besuchen und Jerrica um einen Artikel über die Gegend zu schreiben,in der Charity lebt. Charitys Tante betreibt ein kleines Gästehaus in dem die beiden jungen Frauen unterkommen. Und dann trifft auch noch Pater Alexander ein. Was haben alle diese Menschen gemeinsam? Sie alle werden auf Bighead treffen. Aber werde sie das auch alle überleben?

Das Buch ist echt harter Tobak. Mich kann ja eigentlich nichts so leicht aus der Ruhe bringen, aber hier bin ich wirklich an meine Grenzen gestoßen. Zwei mal hat es mich beim Lesen sogar fast gewürgt. Besonders die Szenen mit Dicky und Balls fand ich ziemlich eklig. Ich hätte mir niemals vorstellen können, was man so alles mit einer Frau anstellen kann. Egal ob tot oder lebendig. Aber andererseits gab es auch immer wieder Szenen die so krank waren, dass ich schon wieder darüber lachen musste. Bighead in seiner Naivität war manchmal echt komisch wenn ich es auch nicht besonders appetitlich fand, wenn er Gehirn schlürfte. Pater Alexander war der Knaller. Ein fluchender, saufender und rauchender Pater, der vor seiner Berufung in Vietnam war und so einige Leichen in seinem Keller hatte.


Edward Lees Schreibstil ist einfach und gut zu lesen. Obwohl Dicky, Balls und Bighead in Dialekt gesprochen hatten, hatte ich beim Lesen keinerlei Probleme. Trotzdem musste ich immer wieder Pausen einlegen, weil ich erst mal den ganzen Kram verdauen musste, der da auf mich einströmte. Ich habe wirklich schon viele brutale und auch abartige Bücher gelesen, aber keins war auch nur annähernd so schlimm wie "Bighead". Durch den ständigen Wechsel der Handlungsstränge wurde die Spannung die ganze Zeit über hoch gehalten.


Die Warnung, die der Verlag auf die Rückseite des Buches drucken lies, steht absolut zu Recht da und man sollte sich vorher gut überlegen, ob man diese Story verkraften kann. Nicht umsonst wurde "Bighead" zum "most disturbing book" ernannt. Dieser Titel ist absolut gerechtfertigt.

Überlegt euch gut, ob ihr dieses Buch lesen wollt. Es ist wirklich nur für Hart gesottene. Aber wer durchhält, wird mit einem originellen und einzigartigen Buch belohnt. Mir hat es trotz allem gefallen und ich vergebe 9 von 10 Punkten.