Montag, 20. August 2012

Gord Rollo - Amputiert






Michael Fox führt ein ganz normales Leben bis zu dem Tag an dem er mit seinen Freunden in der Kneipe feiert und einen Anruf von der Polizei bekommt. Er hatte seine Frau gebeten ihn abzuholen, weil er viel zu betrunken ist und sie war auf der Fahrt zur Kneipe von der Straße abgekommen. Seine Frau und sein kleiner Sohn sind sofort tot, seine Tochter überlebt schwer verletzt. Er kommt mit dem Leben nicht mehr zurecht und rutscht ab in Obdachlosigkeit, Alkohol und Drogen. Seine Tochter hasst ihn dafür und wächst bei einer Tante auf. Er selbst findet keinen Grund mehr noch länger am Leben zu bleiben und will sich vor einen Zug stürzen, als plötzlich eine Limousine neben ihm hält.

Darin sitzt Mr. Drake, der ihm 2 Millionen Dollar verspricht, wenn er seinem Chef, einem brillianten Neurochirurgen, seinen rechten Arm verkauft. Mike denkt über das Angebot nach und da er Linkshänder ist, willigte er schließlich ein. So kann er seiner Tochter ein schönes Leben bieten und sie würde ihm vielleicht sogar eines Tages verzeihen. Doch kaum in der Klinik angekommen muss Mike feststellen, dass er in der Hölle gelandet ist und dass Genie und Wahnsinn nahe beieinander liegen.

Was für ein krasses Buch. Am Anfang habe ich mir etwas schwer getan, weil es so viele medizinische Erklärungen gab, die für die Geschichte nicht unbedingt relevant sind. Ich will schließlich nicht meinen Doktor machen. Aber dann nimmt die Story immer mehr an Fahrt auf, wird immer abstruser und erschreckender, so dass ich kaum noch zum Luft holen kam. Gord Rollo hat sich hier wirklich ein ganz besonderes Horrorszenario ausgedacht, das alle meine Urängste angesprochen hat. Mike ist der typische Antiheld, der hier in eine Sache rutscht, die er sich nicht in seinen schlimmsten Träumen vorstellen konnte, doch er versucht immer wieder das Beste daraus zu machen, ohne zum Superhelden zu mutieren. Er bleibt sich immer selbst treu und wirkt dadurch sehr authentisch und sympathisch. Man leidet mit ihm und immer wenn man denkt, jetzt kann es nicht mehr schlimmer werden, setzt der Autor noch eins drauf.

Ja ich bin begeistert und meine derzeitige Vorliebe für Splatterszenen wurde vollkommen befriedigt. Doch trotz der heftigen Szenen kommt auch die Handlung nicht zu kurz. Das Buch ist definitiv nichts für schwache Mägen und Gemüter und kann bei unsachgemäßem Konsum zu Alpträumen führen.
Ich vergebe fantastische 9 von 10 Punkten.